Die Reaktion

Zum Artikel »Muskelmänner hängen durch«, einer Rezension zeitgenössischer Actionfilme, bemerkt Graf von G. auf der Facebook-Seite der Jungle World, der Artikel versuche »sich mal wieder durch Denunzierung des ach so bösen Mainstreams abzuheben«, und das sei »langweilig«. Andrea S. kritisiert, die Rezension des Altherren-Actionfilms »The Expandables« transportiere nicht Erkenntnisse, sondern Ressentiments: »Ageism sucks! Und das in einer Zeitung, die doch bei Rassismus oder Sexismus laut aufschreit.« Auch die Titelseiten der letzten beiden Jungle World-Ausgaben haben einige Reaktionen hervorgerufen. Das Cover der Ausgabe über Antiziganismus (Jungle World 35/2010) kritisierte Nico H. auf unserer Facebook-Seite: Es reproduziere antiziganistische Stereotype, »der beabsichtigte Bruch« zwischen der Tristesse des Bildes und der Schlagzeile »Lustig ist das Zigeunerleben« funktioniere nicht. »Tommie« schrieb zum selben Cover per E-Mail: »Mir ist eigentlich wurst, wie ihr die Titelseite Woche für Woche mit leicht dümmlichem Humor verschwendet, aber wäre es vielleicht möglich, die Seite so zu gestalten, dass ich sie in der U-Bahn lesen kann, ohne mich zu schämen?« Zum Titelbild der vergangenen Ausgabe mit dem Motiv aus dem Film »Braindead« schrieb uns eine Leserin: »Mir ist aufgefallen, dass ihr eine Vorliebe für blutrünstige Splatter-Bilder zu hegen scheint, oder? Besonders hübsch fand ich das ja noch nie. Aber nun habe ich zwei Kinder und keine Lust, solche Titelblätter auf dem Wohnzimmertisch herumliegen zu haben und dann Fragen zu hören, warum der Mann am Kopf so arg blutet... vielleicht könntet Ihr auch ein bisschen an die jüngeren ›Mitleser‹ denken.« Andre B. hingegen kommentierte das blutrünstige Titelbild auf Facebook: »Best Jungle World-Cover ever!« Um den zärter besaiteten Seelen nicht allzuviel zuzumuten und um all jenen, die Moral für lehrreicher halten als Provokation, einen Gefallen zu tun, haben wir für diese Ausgabe ein ganz harmloses Titelbild gewählt. Aber jetzt kommen Sie bloß nicht damit, das sei langweilig.