Home Story

Im Großen und Ganzen mögen wir Tiere – mal abgesehen von dem Thema-Redakteur, der ganz kategorisch sagt: »Ich hasse Tiere.« Oder dem zynischen Kollegen, der befindet: »Ich mag Tiere, zum Beispiel Steak, Currywurst oder auch Schawarma.« Die Kollegin aus dem Feuilleton teilt sich ihre Wohnung mit zwei Katzen. Die Inlandsredakteurin hatte mal eine Katze, würde eigentlich auch gern wieder eine bei sich beherbergen, aber: »Die Verantwortung ist zu groß.« Ihr Ressortkollege ist offensichtlich ein Freund des Nagetiers: »Also, ich hatte mehrere Hamster, Zwergkaninchen und eine Ratte, die überaus schlau war.« In der Geschäftsführung ist derzeit die Vorfreude groß: »Ich bekomme bald ein Aquarium.« Eine weitere Kollegin hält eher unfreiwillig Tiere: »Ich habe Kleidermotten.« Trotzdem erwägt sie nicht, den Insekten mit chemischen Hilfsmitteln zu Leibe zu rücken, sondern duldet weiterhin die Koexistenz mit den Tierchen. Sie sehen: Wir finden Tiere eigentlich recht drollig, putzig und erstaunlich und pflegen einen entspannten Umgang mit ihnen. Dennoch ist es dem Zufall und nicht etwa unserem Interesse an Tieren geschuldet, dass auf der Titelseite dieser Ausgabe allerhand Tierisches zu sehen ist. Geplant war das nicht, erst kurz vor Redaktionsschluss, zu einer Zeit also, in der es für gewöhnlich überaus hektisch zugeht, fügte sich eins ins andere: erst Rehfigürchen, dann die Hasenmaske, dann der Schäferhund, fertig war die Titelseite. Und irgendwie ist sie auch noch äußerst stimmig. Vielleicht hat eine erwähnenswerte Tatsache die beinahe konzeptionell anmutende Gestaltung des Covers ja beeinflusst: Nun, da es draußen wieder unangenehm kalt wird, sah sich die Layouterin gezwungen, die unausweichliche Probe durchzuführen und erstmals, seit sich unsere Redaktion in den neuen Räumlichkeiten befindet, das Thermostat der Heizung aufzudrehen. Und siehe da: Die Heizung funktionierte – auf Anhieb und ohne Mucken. Langjährige Leser der Home Story dürften damit vertraut sein, dass uns die Technik in den alten Räumen manchmal bei den bitterkältesten Temperaturen im Stich ließ. In unserer neuen Redaktion müssen wir im bevorstehenden Winter anscheinend nicht die Eisblumen von den Fenstern kratzen. Wir mögen Tiere, Blumen finden wir auch schön, aber bei Eisblumen hört der Spaß auf.