Die Reaktion

Generation Internet! »Hingewiesen sei unbedingt auf das Live-Blog aus Tunesien bei der Jungle World«, empfahl der »Perlentaucher« auf Spiegel Online. Die Blogbeiträge unseres »Team Tunis« wurden dann wiederum via Twitter beworben und bei Facebook kommentiert, etwa von Brigata Amaranto: »›Der stattfindende Aufstand‹ – das nächste Komitee wird Arabisch schreiben … Und jetzt gehen die Auseinandersetzungen um emanzipatorische Inhalte los. Bleibt zu hoffen, dass die religiösen Fanatiker/innen ordentlich vermöbelt werden!« Im Blog al-Samidon wird der Artikel »Die kommenden Aufstände« (3/2011) über Tunesien kritisiert: »Ja, warum ist es denn eigentlich gerade auch unter den angeblich Linken so unbekannt gewesen, wer die Tunesier unterdrückte? Kann es sein, dass man lieber seine ganze Konzentration auf den Iran richtete, weil dieser eine Bedrohung für Israel ist?« Die Jungle World zu verstehen, versucht auch die Tierrechtsaktivistin Susann Witt-Stahl in der Zeitung Der Semit, in der sie das Phänomen »Antideutsche« zu erklären versucht und dabei diese Wochenzeitung unter die charmante Rubrik »Partyzionisten« einordnet. Weil’s so schön ist, in ganzer Länge: »Die ›Antideutschen‹ sind keine homogene Glaubensgemeinschaft. An ihrem linken Rand findet sich die größte Gruppe der sich vorwiegend aus dem Milieu der autonomen Antifas rekrutierenden ›Soft­antideutschen‹. Diese oftmals lifestyleorientierten ›Partyzionisten‹ tummeln sich mit Israel und sein Militär fetischisierender Sprücheklopferei unter bizarren Namen wie ›Group Merkava Winsen‹ im Internet und atmen die ›Jungle World‹ ein: Eine zur Hälfte linke und zur anderen neoliberale Wochenzeitung, die die ›antideutsche‹ Ideologie populär vereinfacht und ihre reaktionären Inhalte (sub)kulturindustriell verbrämt. Ihre vorwiegend studentische Klientel verschanzt sich häufig hinter dem Begriff ›Antinationale‹, weil sie an der Bekämpfung von Neonazis und einigen ihnen nützlichen linken Restbeständen, beispielsweise dem Protest gegen Studiengebühren, festhalten will.« Darauf einen Yarden! Wir sagen: Prost, let’s Party!