Space ist the Place

Sun Ra. Fehlt noch der Soundtrack zur Revolte. Atari Teenage Riot gehören zum Berliner 1. Mai, Public Enemy zu Krawallen in amerikanischen Ghettos. Was aber hören Araber bei ihren Revolutionen? Wirklich ihre mittelmäßigen Rapper mit antiisraelischen Texten? Weniger zum Steinewerfen, aber trotzdem gut zu Ägypten passt da das Gesamtwerk des Jazzmusikers Sun Ra. Der kam zwar nach Selbsteinschätzung vom Saturn, benannte sich aber trotzdem nach dem altägyptischen Sonnengott Ra. Bekannt wurden auch die Kostümierungen Sun Ras, die ihn als eine Art ägyptische Gottheit zeigten. Auf Hunderten von Platten kann man hören, wie Sun Ra über Jahrzehnte hinweg verstrahlten Spacejazz einspielte. Seit seinem Tod wird sein Werk immer genauer untersucht, es wird versucht, die Geheimnisse dieser eigenwilligen Musik zu entschlüsseln. Überzeugt war Sun Ra davon, dass irgendwo im Weltall ein besseres Leben zu finden ist als auf der Erde. Der Mann hatte eine Utopie. Und: Utopien sind gut.  AHA