1. Mai II

Thomas D. Der 1. Mai bietet sich perfekt an für die Flucht ins Grüne, die inzwischen aber auch jenseits dieses Datums ein Trend ist, der wirklich anfängt zu nerven. Der sowieso grauenvolle Fernsehsnob Dieter Mohr verdient sich mit seinen in Buchform gepressten Bekenntnissen zum Landleben eine goldene Nase, wird aber in seinem Landhaus, so hat der Spiegel vor kurzem erst berichtet, von seinen Nachbarn als Salon-Bauer angesehen und eigentlich nur verachtet. Der schlimmste Zurück-zur-Scholle-Typ aber ist jetzt Thomas D von den Fantastischen 4. Auch er hat sich in sein Öko-Idyll im Grünen zurückgezogen und lebt dort sowas von bio. Aber das alleine wäre ja nicht verwerflich, hieße nicht sein jüngst neu aufgelegtes Album »Lektionen in Demut« und würden auf diesem nicht zur belanglosesten Musik aller Zeiten die ökodeppigsten Texte aller Zeiten vorgetragen. Wenn am 1. Mai raus aufs Land Thomas D bedeutet, dann doch lieber zurück zum Beton und Randale-gucken-gehen in Kreuzberg.   AHA