Stellen ihren »Traumgott« vor

Sechs Fragen zu Gott

Dirk von Lowtzow, Sänger der Band Tocotronic
Wie sähe er aus, dein Traumgott bzw. deine Traumgöttin?
In etwa so wie Buffy.
Wie träte man mit ihr in Kontakt?
Durch stundenlanges Telefonieren! Diese schöne Beschäftigung gerät ohnehin zu sehr in Vergessenheit.
Über welche Superkräfte sollte deine Göttin verfügen?
Superkräfte, um die inneren und äußeren Dämonen und Deprionen abzuschlachten.
Wo sollte sie sich einmischen?
Die scheußlichen deutschen Ressentiment-Dämonen gehören dringend mal verdroschen.
Wo sollte sie sich bloß raushalten?
Ich bitte dringend um Einmischung!
Welche Treueprämien hätte sie für ihre Jünger?
Wiedergeburt als Musicalfigur.

Christian Y. Schmidt, Satiriker und China-Experte
Wie sähe er aus, dein Traumgott bzw. deine Traumgöttin?
Wie Jean Seberg.
Wie träte man mit ihr in Kontakt?
Durch Küssen.
Über welche Superkräfte sollte deine Göttin verfügen?
Gut küssen können.
Wo sollte sie sich einmischen?
Die drei Geißeln der Menschheit abschaffen: Schwangerschaft, Geschlechtskrankheiten, Kreativität. Besonders Kreativität.
Wo sollte sie sich bloß raushalten?
Politik.
Welche Treueprämien hätte sie für ihre Jünger?
Ewige Glückseligkeit.

Georg Seeßlen, Autor und Cineast
Wie sähe er aus, dein Traumgott bzw. deine Traumgöttin?
Ein ziemlich alter, aber keineswegs vergreister Hund, der seine ursprünglichen Jagdleidenschaften mit der Sachkunde zur Architektur des durchstreiften Hauses vertauscht hat.
Wie träte man mit ihm in Kontakt?
Indem man ihn hinter dem Ohr krault (andere Bestechungsversuche haben zu unterbleiben).
Über welche Superkräfte sollte dein Gott verfügen?
Er erkennt untrüglich und augenblicklich, wer dem Hause wohl will und wer nicht.
Wo sollte er sich einmischen?
Einmischen? Warum sollte ein alter (aber keineswegs vergreister) Hund das tun? Übrigens badet mein Gott nicht gern.
Wo sollte er sich bloß raushalten?
Und wer bin ich, ihm das zu raten?
Welche Treueprämien hätte er für seine Jünger?
Er ist da und macht sein Da-Sein umso mehr bemerkbar, als man es braucht. (Wenn er sich doch nur ab und an baden lassen würde, ohne immer so einen Aufstand zu machen!)