Biker’s Paradise

Asphalt. Ljubljana und seinen Speckgürtel hinter sich zu lassen, ist anders als in vertrauteren Gegenden keine leidige Pflicht, sondern Verheißung. Die Reifen sind neu (»Take care of the first 50 kilometers!«) und das Motorrad ist ungewohnt. Škofja Loka, Železniki, der Verkehr wird immer dünner, dann der erste namenlose Pass (wer gibt einer Höhe von 1 200 Meter schon einen Namen?), ein Marterl mit einer Bank zum Verweilen. Hinunter nach Bohinjska Bistrica, dem Tor zum Triglav Nationalpark, die Maschine brummt wie ein Traktor und ist doch so wendig wie ein BMX-Rad. Ein kurzer Blick, ob die Sozia noch dabei ist, dann wieder hinauf zum Vršič-Pass, dem höchsten Sloweniens, unter vielen Opfern von russischen Kriegsgefangenen im Ersten Weltkrieg angelegt. Zurück über Bovec, Tolmin und Idrija, die Straßen werden breiter, die Kurven länger, bei Sonnenuntergang in Ljubljana, ein überglücklicher BMW-Verkäufer, der seine F 800 GS in Empfang nimmt. Mehr Moped muss nicht sein. Weniger aber auch nicht.   HH