Depression. Die herrlichen Gebirge, das Mittelmeer vor der Haustür – wie kann man hier depressiv werden? Man kann. In Slowenien ist Selbstmord fast so etwas wie ein Volkssport. Die Suizidrate ist eine der höchsten in Europa und auf der Welt. Jeder fünfte Slowene soll an Depressionen leiden. Auch Alkoholismus ist verbreitet. Und dies ist keinesfalls eine Modeerscheinung oder eine Folge der Wirtschaftskrise. Schon in den sechziger Jahren rangierte Slowenien in der Weltrangliste für Suizide weit oben, 1969 wurde in Maribor gar ein »Selbstmörder-Club« gegründet. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation allerdings kontinuierlich verbessert. Die Suizidrate pro 100 000 Einwohner sank von 32,8 im Jahr 1985 auf 21,9 im Jahre 2009. Doch woran liegt es, dass Slowenen so schnell verzweifeln? Mateja Kramberger vom Psychologischen Hilfsdienst Ozara meint: »Einer der Gründe ist, dass wir Slowenen als sehr verschlossen gelten. Wir gehen nicht sehr aus uns heraus, und deswegen kommt es relativ häufig zu Kurzschlusshandlungen.« IB
