»Kondolenzbrief abgeben«

Der Schock sitzt tief: Vor zwei Wochen ging der Geliebte Führer Kim Jong-il von uns. Wie wird es nun weitergehen in Nordkorea? Wie wird Kim Jong-un die Geschicke des Landes leiten? Ein Freund der Demokratischen Volksrepublik Korea hat bei deren Botschaft in Berlin nachgefragt.

Guten Tag, mein Name ist Peter Matzke vom Nordkorea-Solidaritätskreis Berlin-Marzahn.
Wie ist Ihr Name?
Peter Matzke. Vom Nordkorea-Solidaritätskreis Berlin-Marzahn.
Was ist Ihre Telefonnummer?
Meine Telefonnummer? Äh, 747862655.
Gut. Was ist Ihr Beruf?
Mein Beruf?
Ja, Ihr Beruf.
Ich bin Dachdeckermeister.
Führen Sie eine kleine Firma?
Nein. Ich bin Angestellter.
Und Sie wohnen in Marzahn.
Ja.
Was wollen Sie?
Wir beschäftigen uns in unserem kleinen Kreis mit Nordkorea und seiner politischen Landschaft. Nach dem Tod von Kim Jong-il sind wir natürlich auch schwer getroffen. Gibt es die Möglichkeit, sich in ein Kondolenzbuch einzutragen?
Wann kommen Sie?
Wir sind zu siebt und müssten die Termine abgleichen.
Das Kondolenzbuch ist schon geschlossen. Sie können aber einen Brief hinterlegen. Sie können heute abend einen Vertreter schicken. Sind Sie der Chef von Ihren Leuten?
Ich wurde mit der Sache beauftragt.
Hm. Kommen Sie vorbei! Sagen Sie an der Rezeption Ihren Namen, Peter Matzke! Dann können Sie den Kondolenzbrief abgeben.
Das klingt gut. Eine weitere Frage: Wir haben die grundlegenden Werke der Juche-Ideologie studiert. Gibt es denn schon Werke von Kim Jong-un, in die wir uns jetzt einlesen könnten?
Es gibt noch keine Werke. Aber wenn Sie vorbeikommen, geben wir Ihnen Zeitschriften, die Pjöngjang Times und so weiter. Kommen Sie morgen einfach vorbei. Wann können Sie?
Ich muss arbeiten, kann aber vier Uhr einrichten.
Um 16 Uhr, gut. Wir werden Materialien vorbereiten.
Auch welche zu Kim Jong-un?
Ich weiß nicht, ob wir schon so etwas Neues haben. Kommen Sie vorbei um 16 Uhr!