Obama in Pink

Obama? Santorum? Romney? Barbie! Oder Nikki. Oder Teresa. Jedenfalls die B-Party. Passend zur US-Wahl hat Mattel nämlich eine Präsidentinnen-Barbie auf den Markt gebracht, plus eine downloadbare Anleitung, wie man Chefin der freien Welt werden oder zumindest spielen kann. »If you can dream it, be it«, heißt es gleich zu Beginn, bevor die wichtigsten Punkte – selbstverständlich pink unterlegt – aufgeführt werden, die grob gesagt »mach einfach, du musst nur fest dran glauben und aktiv werden« lauten bzw. »stell dir einfach all die coolen Sachen vor, die du tun kannst«. Ausschneiden, zum Beispiel, und zwar die »Vote for Barbie 2012«-Sticker auf Seite 2, allerdings sollte man dazu bitte besser Erwachsene einsetzen, wegen der Verletzungsgefahr, oder wenigstens Sicherheitsscheren verwenden.
Ob aber tatsächlich irgendwann in 30, 40 Jahren eine US-Präsidentin bei ihrer Antrittsrede zurückblicken und gerührt berichten wird, wie sie damals durch Barbie dazu animiert wurde, eine Karriere in der Politik anzustreben, ist höchst zweifelhaft. Was nicht am mangelnden Rosa liegt, die Bekleidung der Puppe ist selbstverständlich in weiten Teilen vorschriftsmäßig koloriert – allerdings gleichzeitig bedauerlicherweise auch derart piefig, dass kleine Mädchen mit Selbstachtung sich umgehend nach anderen Jobs umschauen dürften. Allein schon dieses, ähem, Jackenkleid, das selbst bei ganz mieser Bildschirmauflösung extrem kratzig aussieht und außerdem mit rot-weiß-blauen Rüschen verziert ist, bäh. Und das unschöne hellschweinchenfarbene Shirt darunter, das nicht etwa irgendwie glamourös hauteng sitzt, sondern mehr in der Art, wie es zu kleine Klamotten eben tun, nämlich atmungsverhindernd, iiiih. Am schlimmsten aber sind die Schuhe: giftmagentafarbene Orthopädie-Clogs – zu Pink? Ernsthaft? Dann doch lieber Astronautin werden.