Ziemlich viel Sex

Film. Das französische Kino wird oft genug seinem eigenen Klischee gerecht und von dialoglastigen Liebesfilmen dominiert, die in den großen Ferien und am Meer spielen. Die überaus erfolgreiche Sozialkomödie »Ziemlich beste Freunde« über die Freundschaft zwischen einem jungen Schwarzen aus der Banlieue und einem reichen, weißen Franzosen entsprach dem Klischee so gar nicht. Nach der fast schon antirassistischen Komödie kommt nun mit »Und wenn wir alle zusammenziehen« ein französischer Film in die Kinos, der sich auf witzige Art mit dem demographischen Wandel beschäftigt. Claude, der ewige Liebhaber, das Ehepaar Annie und Jean, sie bürgerlich, er links, sowie Jeanne, die Feministin, und Albert, der Bonvivant, gründen eine Senioren-WG. Mal abgesehen vom Alter, hat man es in dieser Sozialkomödie also mit lauter für das französische Kino typischen Charakteren zu tun. Und, leicht gewöhnungsbedürftig, aber eben typisch cinéma français, auch in der Rentnerkommune dreht sich alles um Sex.   AK