PiL. Man konnte nicht unbedingt damit rechnen, dass die neue Platte von PiL (Public Image Ltd.) halbwegs erträglich sein würde. Schließlich hat John Lydon musikalisch schon lange nichts Bedeutungsvolles hervorgebracht. Auch die Reunion-Tour mit den Sex Pistols war eher ein schlechter Scherz, auf den man gerne verzichtet hätte. Jetzt aber gibt es dieses neue Album des schon greisen John Lydon, der teilweise so trotzig klingt wie in seinen besten Tagen: Respekt. Dabei ist von der legendären Belegschaft, die Anfang der Achtziger zusammen mit Lydon unsterbliche Klassiker des Postpunk wie »Metal Box« aufgenommen hat, niemand mehr übrig geblieben. Jah Wobble, der große Bassist der klassischen PiL, hat sogar eine Art Gegenband gegründet, mit der er gerade herumtourt und »Metal Box« neu aufführt. Eigentlich hatte man sich daran gewöhnt, alten Helden beim Scheitern ihrer Comebacks zuzusehen. Bei PiL ist erstaunlicherweise alles gar nicht so schlimm. AHA
