Bilder ohne Rahmen

Aufsehenerregend beim Rundgang durch die Universität der Künste (UdK) am vorigen Wochenende war die Ausstellung »Do Good« in der Galerie »Designtransfer« am Berliner Einsteinufer. Die Galerie spielt eine besondere Rolle bei der Präsentation von Projekten der Studierenden und bei internationalen Kooperationen der Universität. »Design­transfer« wirkt fast wie ein Labor, in dem nicht nur fertige Produkte gezeigt werden, sondern auch deren Herstellungsprozess sichtbar wird. »Do Good« ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Index Award »Design to Improve Life« in Kopenhagen. Die Designstudentinnen und -studenten der UdK waren in Dänemark zu Besuch und haben nach Motiven des Index Award, der als höchstdotierter Designpreis der Welt für humanitäre Designlösungen gilt, eigene Produkte hergestellt. Aber es wurden auch Exponate ausgestellt, die mit einem Index Award ausgezeichnet worden waren. Zum Beispiel der Wasserfilter Lifestraw (Dänemark), dessen Produktion nur drei Dollar kostet. Besonders elegant waren die »Design Products for Sophie«, die im Laufe eines Forschungsprojekts von Studierenden der UdK entstanden sind, bei dem es um Alltaglösungen für Menschen mit speziellen Bedürfnissen ging. Sophies rechte Hand ist seit einem Autounfall gelähmt. Die Kitbag von Magdalena Kovarik ist eine sportliche Tasche, die Sophie überallhin mitnehmen kann. Sie ist superpraktisch, nur zum Ausgehen passt sie leider nicht so richtig. Es wurde beim Rundgang aber nicht nur Design gezeigt, auch Arbeiten aus den Klassen für bildende Kunst und dem Architekturstudiengang waren zu sehen. In den Werkstätten und in der Ausstellungshalle im Universitätsgebäude war von Kitsch bis zu konzeptioneller Kunst alles vertreten. Besonders die Bilder des südkoreanischen Malers Dae Cheon Lee, der an der UdK studiert, fielen auf. Insgesamt konnte man bei der bildenden Kunst eine Rückkehr zum Realismus beobachten, nur auf den endlosen Korridoren war Abstraktes anzutreffen, meistens ungerahmt.