Camp mit IQ

Das diesjährige Dschungelcamp hatte kaum begonnen, da musste man sich auch schon sehr wundern – und das nicht nur darüber, wer zur Hölle eigentlich alle diese Leute sind, die da zu Unterhaltungszwecken nach Australien geschafft worden waren. Vorrangig erstaunlich waren die vielen, vielen Kommentare darüber, wie witzig und toll doch dieser Dirk-Bach-Nachfolger sei. Dass die Moderatoren von »Ich bin ein Star, holt mich hier raus« ihre Bemerkungen über die in der Urwaldsimulation darbenden Promis von Gagschreibern diktiert bekommen (und sie auf bunten Kärtchen während der Sendung mit sich herumtragen), müsste sich also eigentlich schon lange herumgesprochen haben. Der Neue hatte entsprechend nur die Aufgabe, ansehnlich herumzustehen und seine Texte ordentlich zu präsentieren, was soweit gelungen ist, aber darüber, dass jemand seinen Job beherrscht, in großen Jubel auszubrechen, ist schon arg übertrieben.
Womit wir bei Helmut Berger wären, dem Kurzzeit-Dschungelbewohner der Herzen, dessen Beschreibung der Katzenberger-Mutter (»Die Frau, deren Tochter auf Mallorca arbeitet«) alleine schon für den Titelgewinn gereicht hätte. Dass er – aus welchen Gründen auch immer – das Camp verlassen musste und zufällig gleich mit dem einen Klaus von Klaus & Klaus ein Ersatz für ihn vor Ort war, gehört zu den ganz großen Unschönheiten der Show. Die hoffentlich nun Olivia Jones für sich entscheidet, die viele Vorteile hat – unter anderem übergibt sie sich nicht, sitzt nicht bloß herum, hat eine angenehme Stimme, ist gut geschminkt, und außerdem kann sie wundervolle Sätze wie: »Arno ist einer der wenigen, der überhaupt einen IQ hat« – und außerdem war sie mal in einem Fernsehbeitrag wundervoll gemein-herablassend zu NPD-Funktionären. Mehr kann man von einer Dschungelkönigin eigentlich nicht erwarten.