Geschrieen und geschüttelt

Dass das Medium die Message sei, behauptete schon der kanadische Philosoph Marshall McLuhan irgendwann in den sechziger Jahren. Wenn das stimmt, dann ist die Botschaft, die The Blue Screen of Death mit ihrem ersten Album »There are just 16 steps down to hell« verbreiten wollen, wohl die des absoluten Nerdtums. Die Idee, einen 10"-Vinyltonträger in eine überdimensionale 3,5"-Diskette zu packen, übertrifft selbst noch die Verpackungskunst einer Band wie Graf Orlock, die eine Schallplatte in eine Boombox aus Pappe zum Selberbasteln steckten. The Blue Screen of Death haben jedoch mehr zu bieten als bloß Gimmicks. In Zeiten, in denen dort, wo Electropunk draufsteht, meist nur Großraumdisco drin ist, gelingt es ihnen, Electro und Punk zu synthetisieren. Mit Ballermann hat das so wenig zu tun wie mit Antifaparty.
Die Band aus Göttingen verwendet zwar elektronische Sounds und erinnert in melodischeren Momenten sogar leicht an Les Trucs, aber vor allem macht sie Punkmusik, die voller Wut und Rhythmus ist. Charakteristisch ist der Gesang. Da wird wirklich aus vollem Hals geschrieen und und nicht bloß stumpf gegrölt, wie es leider relativ genretypisch ist. Wenn Punk sich tatächlich noch ernst nähme, klängen wohl sehr viel mehr Bands klingen wie The Blue Screen of Death, denn, unter uns gesagt, mehr Punk geht nicht.

The Blue Screen of Death: There are just 16 steps down to hell. Sound of Subterrania