Die Reaktion

Zum Artikel »Geschwindigkeit ist nicht alles« (27/2013) über die Internetpolitik Kubas erreichte uns per E-Mail ein Leserbrief des Zukunftsforschers Edgar Göll: »Seit 20 Jahren lese ich die deutschsprachigen Medien in Bezug auf Kuba sehr genau und habe im Zuge dessen leider schon unzählige schwache bis idiotische Texte gelesen. Umso überraschter bin ich, dass nun auch in der linken Zeitung Jungle World ein Text angeboten wird, der mindestens als schwach einzuschätzen ist – weil unpräzise, negativ einseitig, fehlerhaft. Das sei an einem Beispiel dokumentiert. So bezeichnet der Autor einen der sogenannten ›Cuban 5‹ als ›kubanischen Spion‹. Spione jedoch arbeiten gegen Staaten und suchen nach Staatsgeheimnissen (inklusive Militär). Die ›Cuban 5‹ jedoch sammelten Informationen exilkubanischer Organisationen, die wiederholt gegen Kuba kriminelle Aktivitäten bis hin zu Bombenanschlägen und Luftraumverletzung verübt hatten. Wie einseitig und ideologisch-verzerrend der Autor arbeitet, sei wiederum an einem Beispiel dokumentiert. So zitiert er für seine ex­trem negative Einschätzung der kubanischen Internetpolitik ›internationale Organisationen wie Reporter ohne Grenzen (ROG) und Freedom House‹. Nun möchte ich mich nicht dazu äußern, wie eine ›linke Zeitung‹ dazu kommt, sich auf solche Quellen beziehen zu wollen, aber noch mal kurz zum Mitdenken: Der frühere Chef und heutige Ehrenpräsident der ROG, Robert Ménard, ist für seine engen freundschaftlichen Kontakte zu rechtsextremen und terroristischen Exilkubanern in Florida bekannt – und für deren Unterstützung. Und kürzlich kündigte er seine Kandidatur für die rechtsextreme Partei Le Pens in Frankreich an. Na, und Freedom House ist ein einflussreicher rechtskonservativer, antikommunistischer Think Tank in Washington, D.C., der weiterhin Kalten Krieg betreibt gegen alles Linke überall auf diesem Planeten.«