Die Reaktion

Die Taz hat zum »Mitarbeiter der Woche« diesmal Olaf Forner gekürt (»Wer abends im Prenzlauer Berg in einer Kneipe sitzt, hat gute Chancen, ihm zu begegnen«), und das betrifft uns auch. Denn der sympathische Handverkäufer vertreibt nicht nur die Zeitung aus der Rudi-Dutschke-Straße, sondern zu unserer großen Freude auch die Jungle World. Und da können wir uns der Taz nur anschließen, zumal der gelernte Elektriker nicht nur ein überaus engagierter Handverkäufer ist, sondern auch noch hier und da das entscheidende Kabel in die Wand zu bringen vermag. Wir sagen: Danke! Zu der Filmbesprechung von »The Act of Killing« (45/2013) schrieb Volker Sch. auf unserer Facebook-Seite: »Tolle Doku, die das Blut in den Adern gefrieren lässt.« Auf besonders viel Zustimmung stieß das Interview mit Sexarbeiterin Undine de Rivière (45/2013), hier­zu wurde aber auch besonders leidenschaftlich diskutiert. Maximilian K. etwa meint: »Gut und kritisch nachgefragt von Jungle World, aber die Dame vom Typ SM-Studiobesitzerin und Unternehmerin ist als Sprecherin eines Berufs­verbands von 50 Leuten (ähnlich situiert wahrscheinlich) nicht die Sprecherin aller SexarbeiterInnen (geschätzt in Deutschland 40 000, Dunkelziffer höher).« Konrad K. meint: »Prohibition löst keine Probleme, sondern macht nur Polizeiwillkür einfacher und kriminelle Organisationen mächtiger. Es kostet den Staat des Weiteren sehr viel Geld an Steuereinnahmen und Polizeibudgets, das man lieber in Beratung und Betroffenenhilfe stecken sollte.« Nicolai H. schrieb: »Das Gütesiegel finde ich eine sehr gute Idee. Denke, der Sexmarkt braucht Rechte und Regeln, sicher, aber doch nicht puritanische Verbote!« Und Gilchid B. fragt: »Was sollen ein paar Einzelgespräche? Wo bleibt die repräsentative Erhebung? Das Thema ist zu wichtig und gewichtig, um es auf die übliche grünlinke Alles-easy-Ponyhoftour abzuhandeln!« Chirlu K. kommentiert: »Westliche Probleme auf hohem Niveau. Wer glaubt, dass man Prostitution verbieten kann, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.«