Das Medium

Couch&Co.

Gerhard Hoffmann scheint sich gerade neu eingerichtet zu haben. Vielleicht hatte er unvermutet eine Gehaltserhöhung bekommen oder eine kleinere Summe im Lotto gewonnen, auf jeden Fall war ihm wohl nach einem schöneren Wohnambiente und deswegen zog er los in ein Einrichtungshaus, wo er schnell viele schicke Sachen fand und kaufte. Und nun hat Gerhard Hoffmann ein Problem: Wohin mit der durchgesessenen ollen Couch, dem hässlichen Esstisch, der blöden Schrankwand?
Um es gleich vorweg zu sagen: Wir wissen nicht, wer Gerhard Hoffmann ist, wir haben bloß E-Mails von ihm bekommen, nach denen zu urteilen der Mann sehr, sehr verzweifelt sein muss. Ist ja auch wirklich nicht so einfach, alte Wohnungseinrichtungen in liebevolle Hände abzugeben, weswegen sich Gerhard mit dem Titel seiner Nachricht ganz besonders viel Mühe gab. Dass »Alte Möbel günstig abzugeben« nicht wirklich spannend genug klang, um fremde Menschen für sein sensationelles Angebot zu interessieren, dürfte ihm klar gewesen sein, und so wird er Stunde um Stunde an seinem (sicher auch funkelnagelneuen) Schreibtisch gesessen haben, bis ihm die Superidee kam: »Alte Möbel«, das konnte bleiben, aber hier, nicht günstig, sondern »günstigist abzugeben«. Günstigist, also nicht mehr zu toppende Schnäppchenpreise, mit so einem reißerischen Teaser im Titel würde es nicht lange dauern, bis Couch & Co. neue Besitzer fänden.
Und hier ist die Geschichte von Gerhard und seinen alten Möbeln leider auch schon zu Ende. Denn mehr als dass sie günstigist sind, wissen wir leider auch nicht, weil mehr nicht in der E-Mail steht (außer vielleicht im angehängten PDF, aber wer öffnet schon Attachments, die von unbekannten Absendern stammen). Aber es ist ja immerhin schön zu wissen, dass es nun auch Möbel-Spam gibt.