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Überall brechen Revolten aus, die Zonen der Instabilität vermehren sich wie die Karnickel. Viel zu tun also für die Macherinnen und Macher Ihrer Lieblingszeitung! Recherchieren, analysieren, kritisieren – da müssen die kleinen grauen Zellen in Schwung bleiben. Die Jungle-Redaktion hat sich daher von Anfang an einer der erstaunlichsten Erfindungen des menschlichen Geistes bedient: der Kaffeemaschine. Oben kippt man vollkommen ungenießbares Pulver – bei uns selbstverständlich aus dem sogenannten fairen Handel mit Chiapas stammend – und schnödes H2O rein, nach einem überaus undurchsichtigen Vorgang suppt unten jenes wunderbare Getränk heraus, das die Lebensgeister weckt. Doch bedauerlicherweise sind auch diese wahren Wunderwerke der Technik nicht unkaputtbar, was sich insbesondere bei unsachgemäßem Gebrauch bemerkbar macht. Etwa wenn die Schwerkraft ihren unheilvollen Einfluss auf die Kaffeemaschinenkanne ausübt, die, aus unachtsamen Händen gleitend, am Boden zerschellt.
So geschah es kürzlich in der Jungle-Küche. Weil der schurkenhafte Kapitalismus es zwar fertig bringt, Tausende Kaffeemaschinen in allen möglichen Größen und Ausführungen herzustellen, es zugleich aber unmöglich macht, das wichtigste Ersatzteil, die Kanne, allein zu erstehen, war ein neues Gesamtpaket fällig. Doch die Wirtschaftskrise, die bereits die Kaufkraft der proletarischen Massen in halb Europa ruiniert hat, machte sich auch beim Kauf der neuen Jungle-Redaktions-Kaffeemaschine bemerkbar. Vor der Krise besaßen wir einen wahren Trumm, der uns innerhalb kürzester Zeit mit Litern des kostbaren braunen Nasses versorgte. Jetzt handelt es sich um keine Maschine, sondern um ein Maschinchen, das überdies Stunden braucht, um eine homöopathische Dosis Kaffee zu produzieren. Aber wir denken dennoch positiv, auch wenn es mangels Stimulation vielleicht etwas länger dauert. Das permanente Wiederauffüllen des Maschinchens hält bestimmt den Körper fit.

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Homophobe Staaten. Es sind nur 36 und nicht 43 afrikanische Staaten (Interview, »Jungle World« 14/2014), die den Angaben des internationalen Verbands von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen (ILGA) zufolge Homosexualität unter Strafe stellen.