Deutsches Haus

Am 12. August stellte die länderübergreifende Meldestelle für Jugendschutzverstöße im Internet in Berlin ihren Bericht »Rechtsextremismus online 2013« vor. Wie die Taz berichtete, sichteten die Jugendschützer dafür mehr als 5 500 Webangebote und dokumentierten 1 842 Verstöße. 2012 waren es noch 1 673. Sie beobachteten dabei, dass rassistische Inhalte vor allem in den sozialen Netzwerken häufig großen Zuspruch erhielten, wenn die Beiträge emotional gestaltet waren und der zugrundeliegende Rassismus nicht sofort erkennbar war. Darüber hinaus stellten die Jugendschützer fest, dass Gewalt gegen Minderheiten im Netz immer unverhohlener propagiert wird. »Während in den vergangenen Jahren subtile Propaganda vorherrschte, stoßen wir mittlerweile regelmäßig auf Darstellungen, in denen Juden, Muslime, Sinti und Roma oder Homosexuelle ohne Umschweife zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden«, sagte Stefan Glaser, der stellvertretende Leiter von jugendschutz.net bei der Präsentation des Berichts. In der Nacht zum 10. August wurde von Unbekannten der Zaun des Jüdischen Friedhofs in Sondershausen (Thüringen) zerstört und ein Grabstein umgestoßen. Wie die Thüringer Allgemeine berichtete, verständigten Anwohner die Polizei, weil sie Lärm auf dem Friedhof gehört hatten. Am Tag zuvor hatte in der Stadt ein Rechtsrockkonzert der NPD mit 730 Teilnehmern stattgefunden, die Ermittlungen haben die Kriminalpolizei und das Landeskriminalamt übernommen. Wie der MDR berichtete, wurde am frühen Morgen des 10. August ein Anschlag auf das Flüchtlingsheim in Suhl (Thüringen) verübt. Ein unbekannter Täter zerstörte mit einem Stein die Fensterscheibe der Gemeinschaftsküche, teilte die Polizei mit. Zudem sei versucht worden, die elektrischen Leitungen im Innern eines Laternen­mastes anzuzünden. In dem Heim, das erst vor kurzem als Außenstelle der Thüringer Erstaufnahmestelle in Eisenberg eröffnet wurde, sind derzeit 221 Flüchtlinge aus Ostafrika untergebracht. Im Internet hetzen Rechtsextreme seit Wochen gegen die Suhler Unterkunft und ihre Bewohner. Wie das Traunsteiner Tagblatt berichtete, wurde in der Nacht zum 9. August in Traunreut (Bayern) ein junger Asylbewerber aus Afghanistan von einem Mann angegriffen und verletzt. Der Afghane war allein unterwegs, als er von einem Unbekannten angesprochen und kurz darauf unvermittelt mit einem Messer in den linken Unterarm gestochen wurde. Seinen Angaben zufolge befand sich der Täter in Begleitung von vier weiteren Männern. Der Asylsuchende erlitt eine tiefe Stichwunde und musste im Krankenhaus behandelt werden.   mm