Kollegengedaddel

Häschen. Überall verdammte Häschen. Hungrige Häschen, um genau zu sein, und das ist ein Problem, denn die Viecher gehen nun nicht einfach hin und tun das, was sie gemeinhin tun, nämlich Gras und Blümchen – und was immer sie sonst lecker finden – essen, nein, sie sitzen nur vorwurfsvoll herum und warten, dass sie gefüttert werden. Und zwar mit Heuballen, die allerdings nur dann hergestellt werden können, wenn schwer zu beschaffende Gegenstände vorhanden sind – die Häschen wohnen schließlich in einem Facebook-Game, und in diesen Spielen muss eben alles immer ganz furchtbar kompliziert sein. Das Dingens heißt Klondike, und die Einladung mitzumachen, kam selbstverständlich von jemandem aus der Redaktion der Jungle World, weswegen man nicht nein sagen kann und daher nun mit dem verdammten Häschenproblem geschlagen ist.
Dabei ist Klondike ein wirklich hübsches Daddel, das vor allem nicht darauf basiert, dass man ständig auf seiner FB-Page nach Zeugs fragen muss, sondern mittels einer ausgeklügelten Einladungsfunktion optional ausschließlich mit Leuten spielen kann, die man gar nicht kennt. Aber eben halt auch mit Freunden wie den Jungle-Kollegen, was durchaus Vor­teile hat, jedenfalls wenn die Landschaft, in der man als Goldgräberin und Gründerin einer Siedlung unterwegs ist, nicht grad nur so vor Häschen wimmelt. Mit den Kollegen zu daddeln, hat immerhin viele Vorteile, man kann sich ausheulen, wenn im blöden Spiel was nicht klappt, man bekommt immer tolles Zeugs geschenkt, naja, meistens jedenfalls und dazu auch noch viele Tipps. Blöd nur, dass die Warnung: »Vorsicht beim Hasenkauf, die Viecher vermehren sich rasend« unterblieb. Dafür kann man jetzt wundervolle Sätze wie »Der Text kommt erst, wenn du mir Essen für die Hasen schickst« sagen, oder »Kein Wasser, keine Kolumne«.