Deutsches Haus

Wie die Freie Presse am 2. Dezember berichtete, besprühten Unbekannte in einer nächtlichen Aktion 15 Stände des Weihnachtsmarkts in Oberlungwitz (Sachsen) mit der Zahl 82 382. Die Bedeutung der Kombination ist der Polizei bislang unbekannt. Die Zahl tauchte in jüngster Zeit wiederholt als Schmiererei im Stadtbild auf, meist in Verbindung mit Parolen wie »Gegen Salafisten«, »Deutsch statt Islamscheiße«, »Wir kriegen euch« und Sprüchen gegen Flüchtlinge und deren Unterkünfte. Wie aus einem Bericht der Rheinischen Presse vom 1. Dezember hervorgeht, ereignete sich in Mönchengladbach ein rassistischer Angriff. Zwei 18jährige Männer dunkler Hautfarbe waren zu Fuß in der Nähe des Bahnhofs unterwegs, als sie von mehreren Männern auf rassistische Weise beschimpft wurden. Sie wollten daraufhin den Wortführer zur Rede stellen. Dieser antwortete jedoch nicht, sondern schlug einem der beiden 18jährigen mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Die alarmierte Polizei konnte die Angreifer in der Nähe des Tatorts ausfindig machen. Ein 25jähriger steht im Verdacht, die Faustschläge versetzt zu haben. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und sucht weitere Zeugen des Vorfalls. Am 29. November versammelten sich in Neukirch (Sachsen) ungefähr 350 Menschen, um gegen eine geplante Flüchtlingseinrichtung im Ort zu protestieren. Die Demonstranten hielten Transparente hoch, auf denen Parolen wie »Asylantenheim. Wir sagen nein!«, »Neukirch bleibt deutsch« und »Bitte flüchten Sie weiter. Es gibt hier nichts zu wohnen« zu lesen waren. Während des Marsches zu dem Gebäude, in dem das Flüchtlingswohnheim entstehen soll, brüllten Teilnehmer der Veranstaltung nach Angaben der Sächsischen Zeitung vereinzelt »ausländerfeindliche Parolen«. Der Ort mit 5 300 Einwohnern soll ab April ungefähr 90 Flüchtlinge aufnehmen. Der Flüchtlingsrat Thüringen berichtete am 26. November in einer Pressemitteilung von einer Abschiebung in Neustadt/Orla. Den Darstellungen zufolge brachten die Behörden eine alleinerziehende Mutter für den Vollzug der Abschiebehaft ins brandenburgische Eisenhüttenstadt und ihre drei minderjährigen Kinder im Alter zwischen vier und 14 Jahren in das Kinder- und Jugendheim im thüringischen Ranis. Den 18jährigen Sohn schoben die Behörden nach Polen ab. Die Frau wurde kurz darauf wegen Haftunfähigkeit wieder aus dem Abschiebegefängnis entlassen und zurück nach Neustadt/Orla gebracht. Der Sohn befindet sich weiterhin in Polen. Nach Ansicht des Flüchtlingsrats Thüringen haben die Behörden »in massivster Weise die psychische Gesundheit jedes einzelnen Familienmitglieds gefährdet«.   mst