Es ist Montag

Verdammt, es ist ja Montag. Oh, wie ich den Montag hasse. Verdammter Montag. So ungefähr sieht das, was montags in Social Media produziert wird, aus, natürlich sicherheitshalber, falls den Mitlesenden die Botschaft nicht auf Anhieb klar geworden ist, garniert mit Links zu Youtube-Videos wie »I don’t like Mondays«.
Das Elend beginnt aber in aller Regel schon einen Tag vorher. Nämlich, sobald Twitter- und Facebook-Insassen aufgefallen ist, dass der Sonntag nicht nur endlich ist, sondern auch von einem Montag abgelöst wird. Was spätestens dann, wenn der »Tatort« vorbei und alle Aspekte der dieswöchigen Krimisendung eingehend in mindestens zehn Postings beleuchtet wurden, dazu führt, dass der Montag eingeläutet wird. Mit, natürlich, Statements, in denen es darum geht, dass morgen wieder dieser schreckliche Tag ist, dass man sich schon jetzt davor grusele, und außerdem gehe dann ja sowieso immer alles schief und man sei gespannt, was es diesmal sei, und ob denn dieses blöde Montagsdingens nicht mal endlich jemand abschaffen könne.
Unmittelbar nach dem Aufstehen wird dann eingehend darüber berichtet, dass jetzt Montag sei und man das so gar nicht ausstehen könne, woraufhin andere Leute solidarische Montagsgrüße posten und beteuern, dass man ja immerhin im Montagselend nicht alleine sei, während ganz besonders Garstige darauf hinweisen, dass nicht nur heute Montag ist, nein, in knapp sieben Tagen beginne das montägliche Elend erneut und so geht das 24 Stunden lang, bis endlich Dienstag ist.
Das Internet montags einfach abzuschalten, könnte eine Lösung sein, eine bessere wäre jedoch, den Frühaufsteher-Terror endlich abzuschaffen und Leute nach Herzenslust ausschlafen zu lassen und keinesfalls vor dem Mittag auf der Arbeit zu erwarten. Jetzt. Danke.