Gefahr für alle Beteiligten

Bombendrohungen. Erst wollte die Werbeunterbrechung kein Ende finden. Dann wurde die SAP-Halle in Mannheim evakuiert. Grund: Eine anonyme Anruferin hatte eine Bombendrohung ausgesprochen. »Germanys Next Topmodel« ist so nun auch offiziell attestiert worden, eine höchst bedrohliche Sendung zu sein, dachte man sich gerade noch, da kam schon die nächste Bombendrohung. Jemand von »Deutschland sucht den Superstar«, dem unkaputtbaren Bohlen-Format, dessen US-amerikanisches Vorbild 2016 eingestellt wird, erhielt eine E-Mail – die sich, dem RTL-Pressesprecher Christian Körner zufolge, recht schnell als »übler Scherz« entpuppte. DSDS lief also munter weiter. Das Finale von GNTM wird am 28. Mai nachgeholt, denn Wolfgang Link, Geschäftsführer von Pro Sieben weiß, dass die Zuschauer die Sendung lieben: »Wir bringen Freude und Spaß in ihre Wohnzimmer«, sagte er der FAZ. Und: »Große Live-Shows gehören zu Pro Sieben wie die Highheels zu einem Topmodel.«   oko
Kein Schlussakkord
B. B. King. Lange vor seiner Karriere tuckerte Riley B. King, geboren 1925 im von Rassismus verpesteten US-Bundesstaat Mississippi, über die Baumwollplantagen. Er sei ein guter Traktorfahrer gewesen, hat er einmal über sich selbst gesagt – und fuhr das Gerät dennoch zu Schrott. Aus Angst vor seinem Chef, so will es die Legende, floh er 1946 nach Memphis, schlug sich als Straßenmusiker durch, wurde immer berühmter – bis man ihn schließlich den »König des Blues« nannte, er die afroamerikanische Musikkultur popularisierte und schließlich von Barack Obama ins Weiße Haus eingeladen wurde. »I don’t do chords«, soll er Bono von U2 einmal gesagt haben – Akkorde spiele er keine, stattdessen einzelne Töne auf seiner Gitarre, die er Lucille nannte. Er gab zeitweise 200 bis 300 Konzerte pro Jahr, noch bis vor Kurzem ist er unermüdlich aufgetreten. Am 14. Mai ist mit B. B. King ­einer der einflussreichsten Blues-Sänger und -Gitarristen im Alter von 89 Jahren gestorben.   oko
Keine Atempause
Mad Max. Gefühlte 30 Minuten dauert es, bis den Zuschauern eine Verschnaufpause zugestanden wird. Und gerade wenn man denkt, mehr Action kaum aushalten zu können, ereignet sich die nächste Verfolgungsjagd, die noch spektakulärer inszeniert ist als die vorangegangene. Und das von einem Regisseur, der sich in den vergangenen Jahren einem etwas anderen Kino verschrieben hatte und Filme wie »Ein Schweinchen namens Babe« drehte. Dr. George Miller, der einst als Arzt in einer Notaufnahme arbeitete, bis er 1979 mit »Mad Max« sein Kinodebüt feierte, kehrt nun also zu seiner Erfolgsreihe in die Wüste zurück. Und erzählt in Interviews, am Anfang des Films habe kein Drehbuch, sondern ein Storyboard gestanden und statt Computertechnik habe er lieber Schreiner und Automechaniker machen lassen. Der Film ist selbst für die Zuschauer harte Arbeit. Bemerkenswert, dass Mad Max nach mehr als drei Jahrzehnten als Nebenfigur in seinem eigenen Film zurückkehrt.   oko
Es passiert wieder
David Lynch. »Die Gerüchte sind nicht das, was sie scheinen.« Und: »Es wird wieder passieren.« Eben noch hatte David Lynch aufgrund von Budgetstreitigkeiten seine Beteiligung an der Fortsetzung von Twin Peaks ausgeschlossen, nun meldet er sich gewohnt mysteriös via Twitter zurück. Und Showtime, der US-amerikanische Kabelsender, der die dritte Staffel von Twin Peaks 2016 ausstrahlen wird, bestätigt, dass Lynch die Regie übernommen hat. Ob er durch das Video umgestimmt wurde, in dem die Protagonisten den Pionier der gehobenen Serienunterhaltung darum baten, weiterzumachen? Ob Showtime das Budget erhöht hat, weil zu viele Fans mit Abokündigungen drohten? Lynch macht jedenfalls ­weiter, die Vorproduktion beginnt dieser Tage.   oko