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»Achtung! Sommerfalle: Kein Cent für das zionistische Eis-Kartell!« So warnt die NPD Trier auf ihrer Facebook-Seite vor dem Kauf der Eiscreme von Ben & Jerry’s und Häagen-Dazs. Die besorgten Nationalisten hatten in der »zionistischen Jüdischen Allgemeinen« ein »Loblied« auf die beiden amerikanischen Eismarken gelesen – da war den guten deutschen »Eisfreunden der Appetit vergangen«.
In der Redaktion der Jungle World hingegen begann man sich angesichts wieder steigender Temperaturen zu fragen: Wo bleibt eigentlich unsere Zionisteneislieferung? Immerhin sind wir die »Freunde von links« der Jüdischen Allgemeinen, wie es dort einst über die Jungle World hieß. Und dass wir auf der Lohnliste des Mossad stehen, weiß ja ohnehin jedes antiimperialistische Kind.
Doch bei der Eiscremelieferung hat die Eisküste, äh, Ostküste offensichtlich geschlampt. Im Jungle ist jedenfalls nichts angekommen. Die Versorgungskrise sorgt für schlechte Laune. »Ich will jetzt ein Eis«, mault die Thema-Redakteurin wie eine verwöhnte Vierjährige. Der Eis-Aficionado aus dem Layout hingegen erklärt erstmal die feinen Unterschiede: »Das Cookie Dough von Ben & Jerry’s ist eine Mogelpackung, weil dieser Teig so aufgebläht ist, dass ein 500-Milliliter-Becher viel weniger Eis enthält als normales Eis.« Sein Problem dabei: »Das macht nicht satt.« Ein nicht zu vernachlässigendes Argument, wenn man sich ausschließlich von Zionisteneis ernährt. Ein Pluspunkt für das Eis mit dem »pseudo-nordischen Namen« also, wie die Eiskritiker von der NPD Häagen-Dasz nennen.
Doch schon heißt es von der Thema-Redakteurin: »Ich bin mehr für Ben & Jerry’s.« Typisch Linke, schon droht die Spaltung. Der Chef vom Dienst flüstert verschwörerisch von der Seite, er habe das leckerste Eis seines Lebens in der Toskana gegessen. Was jedoch kein Wunder ist, denn – wie Eingeweihte wissen – die Toskana ist ohnehin zionistisch unterwandert. Gewiss kein Zufall jedenfalls, dass der Ort mit dem angeblich besten Eis der Welt auch das »Manhattan der Toskana« genannt wird.
Am Ende stellt sich heraus: Wie üblich ist die Geschäftsführung schuld. Sie hat es schlicht versäumt, dem zionistischen Eismann eine funktionsfähige Kühltruhe hinzustellen. Also kein Zionisteneis für den Jungle – das Schwitzen geht weiter.