Aufruf dagegen

Kampagne. »Wir sind entsetzt, wütend und in großer Sorge«, heißt es in dem Appell. »Wir sagen, es ist Zeit zu handeln. Damit sich Menschlichkeit durchsetzt und Rassismus geächtet wird.« Bands und Musiker wie Tocotronic, Die Ärzte, Deichkind, Die Toten Hosen, Jan Delay und Antilopen Gang rufen mit dem Appell »Zeit zu handeln« gemeinsam mit den Organisationen Pro Asyl und »Kein Bock auf Nazis« zum Widerstand gegen rechte Gewalt auf und fordern unter anderem einen besseren Schutz von Flüchtlingsunterkünften und mehr gesellschaftliches Engagement. Apropos Haltung: Seit ein Musiklehrer aus Niedersachsen die »Aktion Arschloch« ins Leben rief und »Schrei nach Liebe« von den Ärzten 22 Jahre nach seiner Veröffentlichung an die Spitze der deutschen Download-Charts gelangte, wird ein Wort signifikant häufiger als zuvor bei Google gesucht: Attitüde. Im Songtext heißt es: »Alles muss man dir erklären/Weil du wirklich gar nichts weißt/Höchstwahrscheinlich nicht einmal/Was Attitüde heißt«.   oko
Biologistischer Feldzug
Gender. In Kassel rumpelt es. Wegen Professor Ulrich Kutschera. Dem Evolutionsbiologen genügt es schon lange nicht mehr, Bakterien durch das Mikroskop zu bestimmen. Oder was die Naturkundler sonst so machen. Kutschera führt seinen eigenen Feldzug – im Dienste der Wissenschaft: Gender Studies seien eine »quasi-religiöse Strömung unter der Tarnkappe des Gender Mainstreaming«, die sich »gleich einem Krebsgeschwür« verbreite und »sämtliche Fachgebiete erobern möchte«, sagte er dem RBB. Er sehe »enorm viele Parallelen« zwischen der vermeintlich pseudowissenschaftlichen Vorgehensweise der Gender-Forschung und dem Kreationismus. »Das ist eine feministische Sekte, die uns da ihren Unsinn aufdrückt – und alle machen widerstandslos mit«, so Kutschera. Ferner seien Männer auf der Suche nach einer »netten Frau, mit der man nicht viel diskutieren muss«. Der AStA hat sich an die Leitung der Universität Kassel gewandt, die Kutscheras Äußerungen öffentlich gerügt hat.   oko
Das andere Qualmen
Konsum. Der ein oder andere wird vielleicht schon davon gehört, einen Artikel gelesen oder eine Fernsehsendung darüber gesehen haben: Der Genuss von Tabak bringt nicht sonderlich viele Annehmlichkeiten mit sich. Stichwort: Gesundheit. Und was bei näherer Betrachtung auffällt, das gewöhnliche Qualmen ist noch dazu extrem nutzlos. Anders der Konsum von Marihuana – denken sich offensichtlich Studierende an US-amerikanischen Universitäten. Wieso sonst sollte der regelmäßige Graskonsum dort nun erstmals das Rauchen handelsüblicher Kippen übersteigen? Das zumindest geht aus einer Studie der University of Michigan hervor. Während 5,9 Prozent der befragten Studierenden angaben, in den vergangenen 30 Tagen mindestens 20 Mal Marihuana geraucht zu haben, gaben nur fünf Prozent an, täglich Zigaretten zu rauchen. 21 Prozent der Teilnehmer hätten mindestens ein Mal im vergangenen Monat Marihuana geraucht, 34 Prozent haben mindestens ein Mal im vergangenen Jahr einen Joint geraucht.   oko
Abtritt mit Auftritt
Ozzy Osbourne. »Es ist der Anfang vom Ende.« Urrrr! Bassig grollt die Stimme, als würde ein Schwergewichtsboxer beim Einlauf in die Arena anmoderiert. Es geht um Ozzy. Ozzy Osbourne, den »Prince of Darkness«, der einer Fledermaus den Kopf abbiss, mit seiner Band Black Sabbath spätestens seit Veröffentlichung des
Debütalbums im Jahre 1970 – an einem Freitag, dem 13. – die düstere Gitarrenmusik geprägt hat und nebenbei als Star seiner eigenen Reality-Show »The Osbournes«, nun ja, brillierte. Ozzy schmeißt hin, erklärt das Youtube-Video. 2013 hatte die Band nach 35jähriger Schaffenspause noch ein
Album veröffentlicht, die Tour ab Januar soll das Schicksal der Band Black Sabbath besiegeln.    oko