Demohighlights

Weil diese Leute ja doch keine Ruhe geben und es auch weiterhin toll finden, Montag für Montag das immergleiche Zeug von wenn nicht den immergleichen, so doch von mental ähnlich strukturierten Rednern zu hören und alle paar Minuten ganz aufgeregt »Widerstand« und »Lügenpresse« zu blöken, noch mal kurz zur Pegida-Demonstration der vergangenen Woche. Vor lauter Akif Pirinçci wurde nämlich kaum auf das eingegangen, was dort außer dessen Rede noch so geboten wurde. Eines der sonstigen Highlights war die neue Hymne der besorgten Sachsen-Bewegung, die von einem anonym bleiben wollenden Komponisten geschaffen wurde und von ziemlicher Unfassbarkeit ist. Das Stück bietet nämlich mitnichten einen mitreißenden Rhythmus und einen zündenden Refrain, sondern hört sich eher nach einem sehr getragenen Weihnachtslieder-Medley an, vorgetragen von jemandem, der sich an den Wochenenden ein kleines Zubrot damit verdient, auf Vereinsfeiern und Betriebsfesten mit seiner betagten Hammond-Orgel für Stimmung zu sorgen. Halt, nein, das ist gemein, bestimmt wird die Hymne ganz super, wenn erst der dazugehörige Text fertig ist. Was dauern könnte, denn auf besorgte Bürger und Pegida reimt sich eigentlich nicht allzu viel, was man singen möchte, aber wer weiß, vielleicht ist man in Sachsen in Sachen Lyrik nicht so anspruchsvoll. Und dann gab es noch ein weiteres Highlight, nämlich die Aufzählung aller Versuche »der Muslime«, ein europäisches Land militärisch anzugreifen, wobei der letzte dieser Kriege rund 500 Jahre her ist. Dabei zuzuschauen, wie sich exakt die Leute über diese Kriege aufregten und sie als typisch für Muslime deklarierten, während sie gleichzeitig finden, dass der Zweite Weltkrieg nun wirklich schon sehr lange her sei und mal Schluss sein müsse, ihn den Deutschen vorzuhalten – das hatte was, wirklich.