Alles gefälscht!

Es ist Montagmittag, und wer neuer österreichischer Bundespräsident wird, steht noch nicht fest, weil die Wahlkarten, das sind die Briefwahlstimmen, noch nicht fertig ausgezählt sind. Aber im Grunde ist das auch egal, denn für FPÖ-Anhänger und ihre deutschen Pendants ist völlig klar, dass massiver Wahlbetrug vorliegt. Wählen à la Knalltüten geht nämlich so: Nach vielen Wochen, in denen unter anderem beleidigt darüber lamentiert wird, dass die rechtspopulistische Lieblingspartei von denen da oben und der Lügenpresse massiv totgeschwiegen sowie verleumdet wird (gern auch, während Vertreter besagter Lieblingspartei in einer Talkshow sitzen), wird schließlich gewählt. Wie diese Wahl ausgehen wird, ist dabei schon vorab klar, denn natürlich kann das, was Umfrageinstitute prognostizieren, nie und nimmer stimmen. In Wirklichkeit wird es nämlich einen Erdrutschsieg für die rechtspopulistische Lieblingspartei geben, weil, festhalten: Im eigenen Bekanntenkreis, heute Filterbubble genannt, und den Foren und FB-Gruppen der Lieblingspartei werden sie alle wählen. Sogar die, die ganz woanders wohnen.
Aber egal, Erdrutschsieg! Wenn dann nach der ersten Hochrechnung klar wird, dass es mit absoluter Mehrheit, Macht und Leute-an-die-Wand-stellen womöglich doch nix wird, beginnt das große Wahlbetrugsgejammer. Im großen Stil sei gefälscht worden, ist man sich sicher, und zieht zum Beleg irgendwelche Tweets oder gefälschte Screenshots heran. Gleichzeitig wird übrigens gern drüber geschimpft, dass mindestens 50 Prozent der Wähler verblödet sind, weil sie nicht die Lieblingspartei wählten, was die Fälschungsklagen durchaus konterkariert, aber einmal in Fahrt, lässt sich so ein richtiger Trottelwähler durch Details nicht aufhalten. Tjo.