Homestory

Faktor vier – das ist doch mal eine klare Ansage. Kein Lavieren, kein Relativieren, kein »könnte«, kein »vielleicht«. Einfach nur: Faktor vier. Nun ist der Kollege, der die stattliche Vervielfachung ankündigte, auch nicht für eine Vorliebe für das Ungefähre bekannt. Für ihn gibt es die Eins oder die Null beziehungsweise in Momenten, in denen er mit unkundigen Redaktionslaien kommunizieren muss, »geht« oder »geht nicht« – wobei »geht nicht« meist auf den berüchtigten »Anwenderfehler« zurückzuführen ist, wie die Redaktionslaien mittlerweile lernen durften. Bislang konnten sie sich manchmal noch mit gestammelten Worten wie »veraltete Kiste« herausreden, wenn es um die Gründe für »geht nicht« ging. Doch damit ist bald Schluss – wegen Faktor vier. Es handelt sich dabei um nichts Geringeres als eines der größten Modernisierungsvorhaben, das in der Jungle World in den beinahe 20 Jahren ihres Bestehens ausgeführt wurde. Doch trotz der gewaltigen Ausmaße der Erneuerung werden keine rohen Kräfte walten, werden keine Presslufthämmer rattern oder Schlagbohrmaschinen klackern. Mit ruhiger Hand wird der Kollege die Redaktionslaien in ein neues, besseres Zeitalter führen. Faktor vier, das ist Fortschritt mit menschlichem Antlitz. Faktor vier bedeutet: Alles wird viermal so gut wie zuvor. Viermal so schnell. Viermal so leicht. Sie als kundiger Leser merken es schon: Dieser Text strebt unaufhaltsam seinem Höhepunkt entgegen, an dem endlich die Frage beantwortet wird: Was hat es nun mit Faktor vier auf sich? Niemand will Sie länger auf die Folter spannen. Aber wir müssen es geradezu. Denn wie schrieb der Rokoko-Dichter Friedrich von Hagedorn (1708–1754) im Gedicht »Der Zeisig«: »Man muss den schönsten Tag nicht vor dem Abend loben.« Schön ist unsere Modernisierung ohne Zweifel. Aber vorbei ist sie noch lange nicht. Sie müssen also in den kommenden Ausgaben auf weitere Neuigkeiten an dieser Stelle hoffen. Im Fernsehen würde man einen solchen Schluss Cliffhanger nennen. Hier heißt er Cliffhanger, Faktor vier.