Das Medium - Fernbedienungen in Handtaschen

Tasche mit Sachen drin

Doch, es wäre toll, eine dieser Frauen zu sein, die mit winzigen, farblich perfekt zur Garderobe passenden Täschchen unterwegs sind, in denen alles übersichtlich verstaut ist, was man so für einen durchschnittlichen schöneren Abend benötigt. Vor allem, weil es so einfach wäre, mit einem Griff – und vermutlich sogar ohne hinzugucken – das herauszunehmen, was man gerade braucht. Tasche auf, Dings herausnehmen, Tasche zu. Und wenn man es recht bedenkt, wäre es dann sogar möglich, einfach ans klingelnde Handy zu gehen, ohne zu wühlen und immer hektischer zu werden, weil einen fremde Leute genervt angucken, gut, der Klingelton »Play­ground« von Nokia ist wirklich sehr enervierend, sollte man vielleicht mal ändern, andererseits ist er so scheußlich, dass ihn niemand sonst verwendet, was gut ist, weil man immer sofort weiß, dass es das eigene Mobiltelefon ist, das klingelt, aber wo? ist? das? verdammte? Ding? und was machen alle diese anderen Sachen in meiner Tasche?

Doch, es wäre wirklich toll, so organisiert zu sein, dass man mit einem kleinen schicken Behältnis auskommt. Andererseits würde man beim Herumwühlen dann auch keine Überraschungen erleben, was ja langweilig wäre, wobei die manchmal zu Fragen führen, auf die es keine Antworten gibt, wie damals bei einem Konzert, als eine Türsteherin beim Durchsuchen meiner Tasche belustigt fragte, warum denn da meine Fernsehfernbedienung drin ist. Was weiß denn ich? Andererseits ist es auch ganz gut, eine ordentlich gefüllte Tasche immer mit sich herumzuschleppen, weil man sie in einer Notsituation bestimmt jemandem mit vortrefflichem Ergebnis auf den Kopf hauen könnte, was ja in den heutigen Zeiten kein zu unterschätzender Vorteil wäre.