Die österreichische FPÖ ist in den nächsten Skandal verwickelt, diesmal geht es unter anderem um Casinos

Von Ibiza ins Casino

Seite 2 – Geschäft auf Gegenseitigkeit

Im Gegenzug werde sich die FPÖ dafür einsetzen, Novomatic eine Online-Gaming-Lizenz zu verschaffen sowie das Verbot von Glücksspielautomaten in Wien, die einst ein großer Geschäftszweig von Novomatic waren, rückgängig zu machen. Fuchs soll zusammen mit Novomatic Druck auf den Vorstand der Casinos Austria AG ausgeübt haben, um Sidlo zum Finanzchef zu machen, obwohl Personalberater dessen fachliche Eignung bezweifelt hatten, so der Verdacht.

Ermittelt wird gegen Gudenus, Fuchs und Strache sowie gegen mehrere Novomatic-Mitarbeiter. Alle Genannten bestreiten die Vorwürfe nachdrücklich. Sidlo ist übrigens immer noch Finanzvorstand bei Casinos Austria und dort unter anderem für Korruptionsbekämpfung zuständig. Brisant ist der Postenschacher zudem, weil Strache im Ibiza-Video die Zerschlagung der Casinos Austria und den Verkauf der profitabelsten Teile des Unternehmens an FPÖ-freundliche Investoren vorgeschlagen hatte.

Zudem untersucht die Justiz im Zusammenhang mit dem Ibiza-Video nicht weniger als 19 weitere Vorwürfe. Strache und Gudenus, die im Video Parteispenden einforderten, sich zur Untreue bereit zeigten und illegale überteuerte Staatsaufträge gegen sogenannte Kickback-Zahlungen in Aussicht stellten, werden Korruption und – für die selbsternannte »Heimatpartei« besonders unangenehm – die »Gründung einer staatsfeindlichen Verbindung« vorgeworfen.