Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #2/2022

Unbekannte griffen in der Nacht zum 5. Januar ein Shoah-Mahnmal im Berliner Stadtteil Spandau an. Wie die Berliner ­Zeitung berichtete, beschädigten die Täter die Scheiben einer Infostele vor dem Mahnmal für die zerstörte Spandauer Synagoge und die Spandauer Holocaust-Opfer schwer – mutmaßlich mit einem Hammer oder durch Steinwürfe. Einem Bericht des Bayerischen Rundfunks zufolge sprühten Unbekannte in derselben Nacht in München Hakenkreuze, Sigrunen und antisemitische Parolen an den Rohbau eines ­jüdischen Altenheims. Am Abend des 3. Januar beleidigte ein 41jähriger aus einer vierköpfigen Gruppe heraus im Hauptbahnhof von Halle an der Saale zwei Personen auf rassistische Weise. Wie die Polizei meldete, beobachteten Bundespolizisten den Übergriff und forderten den augenscheinlich stark alkoholisierten Täter auf, seine rassistischen Äußerungen zu unterlassen. Während der anschließenden Kontrolle des 41jährigen beschimpfte dieser auch die Polizeibeamten. Auch ein 32jähriger Begleiter des Täters beleidigte die Bundespolizisten. Als diese daraufhin die Personalien des Begleiters feststellen wollten, versuchte er, einen der Polizeibeamten mit der Faust zu schlagen. Die Bundespolizisten brachten den 32jährige zu Boden und fesselten ihn, woraufhin er die Beamten bedrohte. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm einen Wert von 1,09 Promille. Die Polizei ermittelt gegen den 41jährigen wegen Volksverhetzung und gegen den 32jährigen wegen Beleidigung, tätlichen Angriffs auf sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Bedrohung. Wenig später versammelte sich die Gruppe wieder in der Bahnhofshalle und fiel erneut durch lautstarkes Verhalten auf. Bei einer weiteren Kontrolle beleidigte ein 46jähriger die Polizeibeamten, bevor der ebenfalls stark alko­holisierte Mann stürzte und in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen Beleidigung. mb