Krisen erfordern Interventionen

Im Verschwindeland

Es war eine wirklich sehr gute Kolumnen­idee, die letztens beim Geschirrspülen entstand.
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Und weil es sich um einen ausgedehnten Spülvorgang handelte, mit kurz zuvor beim Hühnerfiletsbraten verschmutzter Pfanne und diversen reinigungsbedürftigen Gerätschaften und Tellern und Besteck und so weiter, war auch genug Zeit, diese Idee umfassend auszuarbeiten.

Nun aber ist Montag und die Idee ist weg, einfach verschwunden, ins Kolumnenthemen-Verschwindeland, in dem es nur so wimmelt von prima Einfällen, und das ist schlecht.

Eines aber steht fest: Krisen – gut, nicht alle, aber manche – erfordern Interventionen, und deswegen werden nun in jedem Zimmer der Wohnung kleine Notizblöcke ausgelegt, die sich dann dort mit den Taschenlampen anfreunden können. Nach dem jüngsten, ziemlich langen Stromausfall waren nämlich kleine Taschenlampen angeschafft worden, auf dass man nie wieder in stockfinsterer Nacht herumtasten und gegen Möbel laufen müsse.

Und so ist es praktisch ausgeschlossen, dass noch einmal eine Idee plötzlich weglaufen kann, außer, man findet den ­Notizblock nicht, auf dem sie fortan zu notieren ist. Vielleicht hat man aber auch ab sofort gar keine Ideen mehr, könnte auch sein, wird man dann sehen.

Ansonsten ist es sehr schade, dass diese Kolumne schon heute, also am Montag, abgegeben werden muss, denn vielleicht wird morgen tatsächlich Donald Trump verhaftet, und das wäre natürlich ein ganz wunderbares Thema gewesen. Aber ganz schlecht ist es auch nicht, wenn man sich nur so, ohne darüber zu kolumnieren, auf dieses Ereignis vorfreut, und dann eine Woche später darüber berichtet. Wobei das Event an sich ganz sicher nicht besonders spektakulär sein wird, oder sein würde, aber das ist eigentlich auch egal. Hauptsache, man verpasst es nicht, weswegen nun CNN eingeschaltet wird.