Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #27/2023

Am 21. Juni habe der Bund der Alevitischen Jugendlichen Bayern einen rassistischen und antisemitischen Brief erhalten, berichtete die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern. Diesem habe ein verschwörungstheoretisches und rechtsextremes Manifest beigelegen, in dem der Autor mehrfach Massenmord verherrlicht und zur »Judenfrage« aus Hitlers »Mein Kampf« zitiert habe. In derselben Woche sei ein gleichlautender Brief auch bei der Augsburger Alevitischen Gemeinde eingegangen. Am 26. Juni sei ein 27jähriger Mann am Nachmittag im Berliner Stadtteil Alt-Treptow in einem Bus der Linie 43 Richtung Stralau Tunnelstraße von zwei Männern zunächst schwulenfeindlich beleidigt und anschließend geschlagen worden, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Nach dem Angriff seien die Täter geflüchtet. Das Opfer habe eine Schwellung am Auge davongetragen und habe sich über Schmerzen in Armen und Beinen beklagt. Er sei zur Behandlung in eine Klinik gebracht worden. Am 29. Juni habe eine Gruppe Jugendlicher eine jüdische Besuchergruppe der Erinnerungsstätte der Großmarkthalle an der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main antisemitisch beleidigt, berichtete die »Tagesschau«. Anschließend habe einer der Jugendlichen eine Glasflasche nach den Besuchern geworfen. Diese habe nur knapp den Kopf einer Teilnehmerin verfehlt. Ebenso am 29. Juni haben ein 19 und ein 17jähriger der Süddeutschen Zeitung zufolge eine queere Person im Münchner Stadtteil Westend angegriffen. Zunächst hatten sie demnach das Opfer mit einem Mobiltelefon gefilmt; als die betroffene Person versuchte, die Männer zur Rede zu stellen, wurde sie von diesen schwulenfeindlich beschimpft und geschlagen. Ein Passant, der interveniert habe, sei ebenfalls von den mutmaßlichen Tätern angegriffen worden. Beide Opfer seien leicht verletzt worden. Am 30. Juni habe ein unbekannter Mann einen 20jährigen im Hamburger Stadtteil St. Pauli zu schlagen versucht, berichtete das Hamburger Abendblatt. Der 20jährige sei mit zwei Frauen unterwegs gewesen, als diese an einem heterosexuellen Paar vorbeigekommen seien. Der Mann habe die drei daraufhin verfolgt, den 20jährigen an der Schulter festgehalten und versucht ihn zu schlagen. Als dies missglückt sei, sei der Unbekannte in eine Grünanlage geflohen. Vor der Flucht habe er den 20jährigen noch schwulenfeindlich beleidigt. mt