Havarie im Redaktionsbüro

Homestory #29/23

Kostbare Produktionsmittel und volle Kaffeebecher, Mate-Flaschen, Fruchtbuttermilch, Tassen heißer fettiger Brühe, Tee, Rotwein oder Bier ergeben eine ungute Kombination.
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Eigentlich müsste auf jedem PC und auf jedem Laptop erst recht ein riesiges Warnschild angebracht sein, auf dem steht, dass sich Kaffeebecher, Mate-Flaschen und Fruchtbuttermilch nicht in Reichweite eines Rechners aufzuhalten haben. Im Kleingedruckten müsste noch darauf hingewiesen werden, dass dies gefälligst auch für Tassen heißer fettiger Brühe sowie für sämtliche Sorten Tee, Rotwein und Bier gilt. Wie soll man das als User denn bitteschön ahnen, dass die kostbaren Produktionsmittel derart empfindlich auf umfallende Trinkbecher reagieren und beleidigt ihren Dienst einstellen, sobald sie mit Flüssigkeiten in Berührung kommen? Nicht sofort zwar, aber doch nach recht kurzer Zeit und mit unschönen Konsequenzen, wie eine Kette entsprechender Vorkommnisse in der Redaktion ­belegt.

Vor ein paar Tagen war es wieder so weit, was auch kein Wunder ist, denn es ist heiß und man soll und muss den ganzen Tag über trinken, weshalb ein Becher Kaffee in unmittelbarer Nähe des Laptops unseres Kollegen herumstand, der sich dann aus heiterem Himmel derart zur Seite neigte, dass sich sein Inhalt auf das teure Gerät ergoss.

Die Kollegen und Kolleginnen standen mit guten Ratschlägen zur Seite, auch mit durchaus umstrittenen Methoden wie dem ­Einsatz von Föhn und Staubsauger.

Was tun? Zwar ist das Internet voll mit Tutorials, wie man den Wasserschaden beheben kann, aber dafür müsste man nun anfangen zu googeln und würde – falls das noch geht – nur auf vollkommen unrealistische Versprechungen stoßen. Von wegen: Mit ein paar einfachen Anwendungen lasse sich in aller Regel das Schlimmste verhindern. Wichtig sei es, dass man nun schnell handele, dabei hätte man darauf wetten können, dass es absolut sinnvoll ist, sich erst mal in aller Gemütsruhe neuen Kaffee zu kochen, ein Tässchen zu trinken, vielleicht ein Stück Käsekuchen dazu, um dann weiterzusehen, was das Produktionsmittel macht.

Die Kollegen und Kolleginnen standen mit guten Ratschlägen zur Seite, auch mit durchaus umstrittenen Methoden wie dem ­Einsatz von Föhn und Staubsauger. Unstrittig ist, dass man das Gerät ausschalten und dann in eine stabile Bauchlage bringen muss. Freunde und Freundinnen mit einer soliden Haftpflichtversicherung sind allerdings der Spitzentipp. Damit man bald wieder in die ­Tasten hauen kann, entweder mit oder ohne Kaffee in Laptopnähe. Barista, barista, antifascista – genau.