Jammernde Küchengeräte und »Sprechort« als Jargon für die Blödianigkeit der Welt

Wer mag schon Montage?

Wenn die Kaffeemaschine nicht tut, was sie soll.
Kolumne Von

Der ganz große Nachteil davon, montags am Leben zu sein, ist, dass ständig irgendwas passiert, das einen vom Kolumnisieren abhält. Und zwar irgendwas im Sinne von »Och nöööö« und »Na super, das jetzt auch noch«, das auf der Stelle geregelt gehört, und zwar noch vor dem ersten Kaffee.

Auf Twitter wird derweil über »Sprechorte« verhandelt, was Jargon für – ach egal, für die allgemeine und besondere Blödianigkeit der Welt ist jetzt keine Zeit, denn natürlich hat nun auch noch die Kaffeemaschine Ansprüche. Moderne Kaffeemaschine geht nämlich so: Statt mehr oder weniger still und zuverlässig Kaffeemaschinendinge zu tun, teilt sich das Gerät ständig ungefragt mit. Und dann muss man auf der Stelle Sachen tun wie Kaffeebohnenreste entfernen, Wasser nachfüllen, den Entkalkungsvorgang beginnen. Weil es ja offenkundig nicht möglich ist, dass das Teil in seinem Mitteilungsfenster hilfreiche Hinweise wie »Noch zwei Tassen Kaffee, dann ist das Wasser alle« gibt, sondern es erst dann Alarm schlägt, wenn gar nichts mehr geht.

Moderne Kaffeemaschine geht nämlich so: Statt mehr oder weniger still und zuverlässig Kaffeemaschinendinge zu tun, teilt sich das Gerät ständig ungefragt mit.

Was irgendwie auch wieder zur Weltlage passt, beziehungsweise passen würde, wenn man Zeit hätte, darüber nachzudenken, aber jetzt verdammt noch mal nicht, weil, jetzt muss nämlich herausgefunden werden, warum die EC-Karte gestern nicht funktionierte, obwohl man nachgerade vorbildlich sofort die richtige Zahlenkombination wusste und nicht erst zwei Mal aus Versehen den Code fürs Handy eingegeben hatte.

Kaffee, endlich Kaffee. Und dann feststellen, dass die Karte noch ein bisschen blöder ist als die Kaffeemaschine, weil sie nämlich am Vortag nicht etwa einen schrecklichen Defekt hatte, sondern bloß keine Lust zu funktionieren. Passiert halt manchmal, kann man nix machen, liegt vielleicht am Wetter oder auch nicht, heißt es dazu bei der Kartenexperten-Hotline, wo man natürlich ewig in der Warteschleife herumhängen musste, bevor jemand dranging, der dazu auch noch so gar nicht beeindruckt vom großen Problem war. Wenigstens ein bisschen Mitgefühl wäre schön gewesen, aber nein, dies ist einer dieser Montage. Bah.