Clinton meets Jiang Zemin

Zwei Gewinner hatte der erste US-chinesische Gipfel seit einem Dutzend Jahren: den chinesischen Staat und die US-Ökonomie. Herzstück der getroffenen Vereinbarungen: Die Vereinigten Staaten gestatten US-Firmen (Hauptprofiteur: Westinghouse, Umfang zu erwartender Geschäfte bis zu 50 Milliarden Dollar) den Export von Nukleartechnologie, im Gegenzug gegen die schriftliche Versicherung Pekings, keine Technologie für A-Waffen an den Iran zu verkaufen. Für Boeing fiel ein Vertrag über den Verkauf von 50 Flugzeugen im Gesamtwert von 50 Milliarden Dollar ab, die europäischen Konkurrenten wurden damit ausgebootet. Zudem kündigte China an, dem Information Technology Agreement beizutreten; die Zölle auf Telekom- und Hi-Tech-Produkte würden dann für die US-Exporte von 23 Prozent auf Null reduziert (Hauptprofiteure IBM und Motorola). Für China gab es darüber hinaus diplomatische Anerkennung, ein Stillhalteversprechen der USA in der Taiwanfrage und die Ankündigung einer noch etwas nebelhaften "konstruktiven strategischen Partnerschaft". Kritik beim Besuch der unumstrittenen Nr. 1 Chinas allerorten mit den bekannten Themen: Menschenrechte, Tibet, Taiwan.