»Solo«doch nicht solo?

Ganz locker gab sich Sambias Präsident Frederick Chiluba, nachdem "eine Handvoll" Militärs am Dienstag letzter Woche einen Putschversuch gegen den 54jährigen unternommen hatte. Er bedankte sich für das schnelle Durchgreifen seiner treuen Truppen, die 15 Offiziere, angeführt von einem "Hauptmann Solo", verhafteten. Die staatliche Tageszeitung Times of Zambia erklärte den Putsch noch am gleichen Tag für niedergeschlagen, außerdem hieß es, die Putschisten hätten unter dem Einfluß von Alkohol und Drogen gestanden. Tags darauf verhängte Chiluba, der das Land seit 1991 regiert, den Ausnahmezustand, weitere Verhaftungen folgten. Während er seinen in Südafrika lebenden Vorgänger, Kenneth Kaunda, hinter dem Putschversuch wähnte, hält dessen Sohn Wezi die Aktion für ein Hirngespinst, das die Einschränkung politischer Freiheiten rechtfertigen solle. Während die Weltbank Chilubas "Strukturanpassungsprogramm", das u.a. eine rigorose Privatisierung vorsieht, in höchsten Tönen lobt, ist die Bevölkerung weniger begeistert: Zwei Drittel der knapp zehn Millionen Einwohner leben unter der Armutsgrenze.