Sicher ist sicher

In einem 70-Meter-Schacht im Meer beim Dounreay-Atomkraftwerk an der Nordküste Schottlands wurden zwischen 1959 und 1977 insgeheim 1 000 Tonnen radioaktiver Müll versenkt. Dann wurde der Schacht geschlossen, nachdem bei einer Explosion die lokalen Strände mit Radioaktivität berieselt wurden. Unterlagen über den Bau des Schachtes wurden nicht aufgehoben, nicht einmal Wissenschaftler wissen, was alles entsorgt wurde. Sicher ist, daß sich mehr als 50 Kilogramm hochangereicherte Uran-, Plutonium- und Natrium-Produkte darin befinden, die explodieren können, wenn sie bewegt werden. Der Felsen, in den der Schacht gebohrt wurde, erodiert gemütlich vor sich hin. Die britische Atomenergiebehörde hat Ministern mitgeteilt, der einzige Weg, eine Umweltkatastrophe zu verhindern, sei, den Müll zu heben. Das könnte bis zu 30 Jahre dauern. Geschätzte Kosten: zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Pfund.

Der Direktor von Dounreay, Roy Nelson, kommentierte dies so: "Das wird kompliziert, weil möglicherweise eine chemisch instabile Situation herrscht und wir störend eingreifen. Wir werden erst beginnen, wenn wir uns überzeugt haben, daß wir über alle Techniken für eine sichere Bergung des Abfalls verfügen. Sicherheit hat bei uns erste Priorität."