Sicherer ist sicherer

Eine Karriere im israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad sei "nicht geeignet für 'nette jüdische Jungen (oder Mädchen)'", meint Joseph Alpher - selbst einst in Diensten des Mossad - in der Tageszeitung Jerusalem Post. Zu bemängeln sei allerdings, daß nicht mehr "nur die 'Besten und Schlauesten'" dem Dienst angehören, aber dagegen könne auch wenig getan werden. Als Beispiel dafür führt Alpher die von der Tageszeitung Ha'aretz am 4. Dezember ans Licht gebrachte "Yehuda-Gil-Affaire" an. Der 63jährige Mossad-Agent Gil soll seinen Vorgesetzten absichtlich falsche Informationen aus Syrien zugetragen haben. Die Quelle, von der Gil seine Warnungen vor syrischen Truppenbewegungen oder unmittelbar bevorstehenden Angriffen des nordöstlichen Nachbarlandes bezogen haben will, hat offenbar nie existiert. Das wirft auch ein schlechtes Licht auf Yehuda Gils ehemaligen Vorgesetzten, Uzi Arad, der Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mittlerweile als außenpolitischer Berater dient - entsprechend auch für die Kontrolle der Mossad-Auswertungen zuständig ist. Schon seit dem Scheitern eines Attentatversuchs gegen den Hamas-Führer Chaled Maschal am 25. September ist das Image des Geheimdienstes arg angeschlagen.

Der Mossad, so schließt Alpher daraus, brauche dringend einen Sonderbeauftragten, der sowohl für Sicherheit wie für Pressekontakte des Geheimdienstes sorge.