Malaysia mag Migranten nicht

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der malaysischen Polizei und Migranten aus Indonesien kamen Ende vergangener Woche nach Angaben von Migranten 20 Menschen ums Leben, weitere wurden verletzt. Die Behörden sprachen dagegen nur von drei getöteten Indonesiern und einem umgekommenen Polizisten. Angesichts der Wirtschaftskrise im eigenen Land erhoffen sich viele Menschen aus Indonesien beim nördlichen Nachbarn eine bessere Lebenssituation. Traditionell sind in Malaysia mehr als eine Million "Gastarbeiter" aus Indonesien beschäftigt. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage der gesamten Region versucht die Regierung in Kuala Lumpur, die Migranten aus dem Süden möglichst schnell wieder loszuwerden. Ausgelöst wurde die Konfrontation in einem Abschiebelager nahe der malaysischen Hauptstadt, nachdem an die dort Untergebrachten verdorbenes Essen verteilt wurde - offenbar mit dem Hintergedanken, sie zu schwächen, um Abschiebungen zu erleichtern. Auf die Gegenwehr der Migranten reagierte die Polizei mit dem Einsatz von Schußwaffen. Landesweit gibt es derzeit zehn solcher Abschiebelager.