Back to the Killing Fields

Anfang letzter Woche sprachen in Kambodscha plötzlich alle vom Frieden. Erstmals, genau 20 Jahre nach dem Ende der Herrschaft der Roten Khmer, hatten sich zwei ihrer Anführer für den Mord an bis zu zwei Millionen Menschen - sowie Tieren - entschuldigt: "Es tut uns sehr leid um all die Menschen und auch um die Tiere, die gelitten haben", zeigte sich Nuon Chea auf einmal reumütig. Und auch Khieu Samphan, der am vorletzten Wochenende gemeinsam mit Chea zu den Regierungstruppen von Ministerpräsident Hun Sen übergelaufen war, beteuerte: "Es tut uns sehr leid." Hun Sen sicherte den beiden Überläufern aus Gründen der "nationalen Versöhnung" Straffreiheit zu; sie würden vor kein internationales Tribunal gestellt. Genau das aber versucht seit November letzten Jahres eine UN-Kommission zu erreichen - kein Wunder also, daß deren Sprecher die Äußerungen Hun Sens Mitte letzter Woche scharf kritisierte. Der fand dann am Wochenende seine eigene Lösung für den Konflikt: Die beiden Anführer durften unbehelligt in den Schutz eines von früheren Rebellen kontrollierten Gebiets zurückkehren.