Heiraten heißt kämpfen

Die Sinai-Insel ist ein beliebtes Reiseziel auch für Menschen aus Israel. Als Touristen sind sie gern gesehen, manche bleiben aber auch länger: 50 binationale Ehen werden im Durchschnitt jedes Jahr in Dahab, einem Badeort am Roten Meer, geschlossen - fünf davon sind ägyptisch-israelisch. Das jedoch ist dem Anführer der nationalistischen Oppositionspartei Neo-Wafd zu viel. Er hat einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, nach dem ein Ägypter seine Staatsangehörigkeit verliert, wenn er eine Israelin heiratet. Begründung: Nach jüdischem Brauch erhielten Kinder Nationalität und Religion der Mutter. Und somit würde, vielleicht, unter Umständen, irgendwann einmal, "eines Tages der Sohn eines Ägypters gegen seine Vetter im Südlibanon, in Syrien oder Palästina kämpfen".