Rumänen sollen netter werden

Rumäniens Regierung möchte Ruhe auf den Straßen. Erst sagte Präsident Emil Constantinescu den seit Wochen protestierenden Studenten zu, die Zuweisungen für Wohnheime zu verdoppeln. Auch auf die zur Zeit noch andauernden Verhandlungen zwischen Bildungsminister Andrei Marga und den Studenten setzt Constantinescu: Weitere Zugeständnisse des Staates könnten in den nächsten Tagen folgen, erklärte der Präsident Anfang vergangener Woche, um nur wenig später ein neues Streikgesetz zu unterzeichnen. Arbeitskämpfe sollen ab sofort einvernehmlich gelöst werden. Das Recht auf Streik für Arbeitnehmer soll gesetzlich verankert werden - außer bei politischen Streiks, die weiterhin verboten bleiben. Auch sollen nach dem neuen Gesetz Arbeitsniederlegungen zwangsweise ausgesetzt werden können, "falls das Leben oder die Gesundheit von Bürgern gefährdet ist". Die meisten Streiks der vergangenen Wochen waren von den Teilnehmern hauptsächlich mit der fehlenden Grund- und Gesundheitsversorgung begründet worden.