Alternative Kleidungsstücke

Rot und geschmacklos

Nichts wird bleiben wie es ist, wenn die PDS ihre Drohungen wahrmacht und demnächst in Berlin mitregiert. Furchtsam muss man bangen, dass alte unselige Zeiten eine grausige Wiederkehr erleben.

Noch sind die Wunden der 40 Jahre währenden Modediktatur in Ostdeutschland nicht verheilt, da erhebt schon wieder die Bestie der Geschmacklosigkeit ihr schamloses Haupt und äugt nach den Hebeln der Macht. Ihre Klauen streckt sie bis in unsere Kleiderschränke aus.

Ganz so, als sei es mit einer simplen Entschuldigung für den von ihr begangenen brutalen Akt der Zwangsvereinigung von billigen Kunstfasermaterialien und minderwertigen Wollstoffen getan, schickt sich die SED-Nachfolgepartei an, die Verantwortung für das Aussehen der Hauptstädter zurückzuerobern und die alten rigiden Oberbekleidungsregeln wieder einzuführen. Wir alle erinnern uns noch lebhaft an die gedemütigt in westdeutsche Kameras sächselnden Opfer des kommunistischen Modeterrors, die Zeugnis ablegten von unglaublichen ästhetischen Gräueln wie Moonwashed-Jeanshosen, Dederon-Taschen und anderen Textilien, die man nicht einmal seinem ärgsten Feind an den Leib wünschen würde. Und nun soll plötzlich all das nicht nur vergessen sein, sondern womöglich gar seine Wiederauferstehung feiern?

Stilbewusst und geschmackssicher geht es heutzutage bei den Roten zu, wenn man ihren eigenen Beteuerungen Glauben schenken darf. Doch davon kann keine Rede sein. Man werfe nur einmal einen Blick auf die Garderobe von Petra Pau oder Täve Schur. Nach wie vor hören wir von unverbesserlichen Betonköpfen in der PDS, die den Saum ihres Unterhemds in die Unterhose stecken, in ockerfarbenen Billigslippern einherstapfen, sich Strickschlipse umbinden und vor dem Essen die Spaghetti kleinschneiden. Kader der alten Schule, die nichts dazugelernt haben.

Kaum einer mag sich heute noch ins Gedächtnis rufen, zu welchen entsetzlichen Untaten diese Leute fähig waren. Gäbe man ihnen die Möglichkeit dazu, würden sie nicht zögern, die blumenmusterbedruckte Damenbluse mit Puffärmeln wieder einzuführen.

Sollten tatsächlich die sozialistischen Geschmacksverbrecher das Ruder übernehmen, werden elementare Menschenrechte wie das Tragen gut sitzender und farblich aufeinander abgestimmter Kleidungsstücke von heute auf morgen außer Kraft gesetzt. Wird der PDS-Geschäftsführer Dietmar Bartsch nach den Wahlen zum Senator für Mode und Lifestyle ernannt, werden alle Berliner zwangsfrisiert. Wer keine Fönfrisur und keine tropfenförmigen Brillengläser vorweisen kann, wird zum sofortigen Rasierstopp verurteilt. Nur karierte Sakkos mit aufgenähten Ellbogenflecken dürfen noch verkauft werden, alle H & M-Filialen müssen unverzüglich schließen. Und wer sich gar nicht umziehen mag, wird in einen der zahlreichen neuerrichteten Gulags gepfercht, wo er monatelang mit ehemaligen Berliner CDU-Senatoren Soljanka essen und »Mensch ärgere dich nicht« spielen muss.

Ja, so wird es kommen, und es wird kein Zurück geben. Aber niemand wird hinterher sagen können, er habe von nichts gewusst.