Alles wird schlechter, weil ...

... das europäische Rechtssystem versagt. Denn der norwegische Justizmord an Martin wird wohl ungesühnt bleiben. Der Zuchtelch hatte nur keine Lust auf erzwungenen Sex und fasste einen Entschluss. Er flüchtete aus dem mit zwei Schlössern gesicherten Pferdetransporter, der ihn zur Elchkuh Helga bringen sollte.

Martin war nicht ganz Herr seiner Sinne, weil ein Veterinär des Tierparks Flaa ihm vor der Fahrt die vorgeschriebenen Beruhigungsmittel verabreicht hatte. Und so lief der Elch »im berauschten Zustand«, wie die Tageszeitung VG schreibt, auf der Bundesstraße 7 herum. Besorgte Autofahrer alarmierten die Polizei und die Forstbehörden, in der Annahme, das Tier sei angefahren worden. Als die ersten Beamten eintrafen, beging Martin einen weiteren Fehler. Er legte seinen Kopf auf die Motorhaube des Fahrzeuges und schaute freundlich durch die Windschutzscheibe. Die Staatsdiener kamen zu dem Schluss, der Elch müsse wegen schwerer Verletzungen verwirrt sein; sie erlegten ihn mit einem Fangschuss.

Der Mord an Martin wäre wohl nie aufgeklärt worden, wenn die Beamten nicht ausgerechnet seinen heimatlichen Tierpark angerufen hätten, um sein Fleisch als Bärenfutter anzubieten. Die Leiterin Caroline Lehmann kombinierte und bat die Pfleger, die den Transport fuhren, per Handy, anzuhalten und nachzuschauen, ob Martin noch da sei. Das war er nicht, und Lehmann blieb nur noch, den Leichnam zu identifizieren. Alle Beteiligten bedauern den Vorfall. Zur Verantwortung gezogen wurde jedoch niemand, die Büttel des elchmordenden Schweinesystems dürfen weiterhin unbehelligt Dienst tun.