Alles wird besser, weil …

… nicht überall, wo Polizist draufsteht, auch Polizist drin ist. Zumindest in Australien nicht. Pressemeldungen zufolge engagierte der australische Staat für die Visite von George Bush im Outback bloße Polizistendarsteller. Von den 580 zur Aufrechterhaltung der präsidialen Unversehrtheit abgestellten Gesetzeshüter sollen 46 im echten Leben bloß biedere Verwaltungsbeamte des Innenministeriums und mit Bodyguard-Aufgaben ebenso vertraut gewesen sein wie eine Kuh mit dem Kreuzworträtsel. Man stelle sich das vor: Da reist der wohl am meisten bedrohte Mann der Welt durch die Weltgeschichte und erweist dieser riesigen, lediglich aber durch enorme Ozonwerte weltweit bekannten Insel seine Ehre, und wer sperrt Straßen, überblickt Häuserdächer und kontrolliert Personen? Der Amtsschimmel mit Polizeikäppchen. Potenzielle Attentäter sollten sich aber bloß nicht zu früh freuen. Schließlich dürfen sie sich in Zukunft nie sicher sein, ob der Präsident nun von Abkömmlingen diverser Eliteeinheiten bewacht wird oder bloß vom dickleibigen Leiharbeiter der städtischen Parkraumüberwachung. Die Staatskasse würde übrigens bei konsequenter Durchmischung von Bodyguard-Combos durch preiswerte Stubenbeamte in Zukunft entlastet werden.

Wieder einmal haben die Australier also die Nase vorne. Als Einzige sitzen sie auf einer riesigen Schottergrube mitten im Ozean, als Einzige leben sie mit Känguruhs zusammen und als Einzige lassen sie den US-Präsidenten von billigen Verwaltungsbeamten bewachen.

martin schwarz