LeserInnenworld

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Zuschriften bitte an: briefe@jungle-world.com oder per Post an die Redaktion.

Jungle World 27/04: Israel-Ausgabe

Neu dabei

Kompliment zu einer rundum gelungenen Ausgabe! Ihr habt ab sofort eine neue Leserin.

luise hirsch

Jungle World 28/04: Einst im Mai

Wahrheit nicht das Ziel

In dem Artikel wird erwähnt, dass die Anwältin Ulrike Birzer ihren Mandanten dieses Jahr erstmals rät, Geständnisse abzulegen, um aus der Haft rauszukommen. Geständnisse könnten zwar für diese Gefangenen persönlich Vorteile ergeben, es bleibt jedoch das Risiko, andere dadurch zu belasten. Die Aussageverweigerung demonstriert, dass die Gerichte und die »Rechtsordnung« und deren Definitionen von schuldig und unschuldig nicht anerkannt werden und keine Zusammenarbeit erfolgt. Denn es geht bei diesen Verfahren nicht darum, die »Wahrheit« herauszufinden. Folglich gibt es auch nichts zu gestehen. Ich halte das Thema Aussageverweigerung und den Umgang mit Repression für zu wichtig, um dies nur kurz anzuschneiden und die lange praktizierte Methode der Aussageverweigerung mal eben über den Haufen zu werfen. Wie wäre es mit einem Artikel oder einer Disko dazu?

anna

Jungle World 29/04: Dem Knast verhaftet

Nicht selber schuld

In dem Artikel verwendet Autor Tillmann Löhr den Begriff »Kinderschänder«. Ich halte diese Wortwahl für verfehlt und zitiere aus der Broschüre »Leitfaden zum Opferschutz – Berichterstattung über Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung«: »Sexualstraftäter werden häufig als ›Kinderschänder‹ bezeichnet. Dabei wird außer Acht gelassen, dass Opfer sexueller Gewalt häufig die Schuld für die Tat bei sich selbst suchen. Der Begriff ›Kinderschänder‹ verstärkt diesen Mechanismus, weil er suggeriert, das Kind habe hinterher die Schande, sei nach der Tat geschändet.« Ich halte diese Argumentation für einleuchtend. Die Broschüre erhaltet ihr beim Frauennotruf Kiel.

martin sehmisch

Jungle World 29/04: Titel

Einer von uns

Ich bin ein großer Fan eures Layouts – doch was ihr euch da in der Ausgabe geleistet habt, ist echt hart! Godzilla himself wird da glatt als bildliche Metapher für das Grauen, das die CDU über uns bringen will, benutzt. Hey, Jungle, das ist Blasphemie! Wenn Godzilla durch Lego-Tokio rockt, dabei genüsslich an einem Soldaten herumknabbert und diese hässlichen Oberlandstromleitungen niederreißt – dann ist das ein destruktiver Akt voller Eleganz und Schönheit! Er zertrümmert die herrschende Ordnung, erteilt jeder konstruktiven Sinnstiftung für Kapital und Nation eine Absage – und genau darum wird er von uns Ikonoklasten so innig verehrt. Godzilla ist nicht nur eine Ikone, sondern auch einer von uns! Ihn der CDU zuzurechnen, ist nicht nur eine Verdrehung der Tatsachen, sondern auch eine Beleidigung!

nerd