Nachrichten

Zu mickrig

Pluto. Das sind traurige Nachrichten, die uns da aus Prag von der Vollversammlung der Internationalen Astronomischen Union erreichen. Dort wurde nach langer und heftiger Debatte beschlossen, dass Pluto kein Planet mehr ist. Der um die Sonne kreisende Zwergenplanet ist den Astronomen einfach zu mickrig und fällt für sie nicht unter die gerade verabschiedete Definition dessen, was ein anständiger Planet ist.

Der Babyplanet, der 1930 entdeckt wurde, gilt als kamerascheu. Von ihm existieren keine Nahaufnahmen, weshalb man auch recht wenig über ihn weiß. Außer dass er aus Geröll und Wassereis besteht. Wegen seiner Größe sowie seiner exzentrischen und mit 17 Grad stark gegen die Ekliptik geneigten Bahn wurde auch vermutet, er sei ein entwichener Mond des Neptun. (her)

Essen bei Hitler

Indien. Im indischen Bombay gibt es jede Menge Restaurants, die Konkurrenz untereinander ist dementsprechend groß. Um da etwas Aufmerksamkeit zu erregen, muss man sich schon etwas Besonderes ausdenken, eine ganz besonders originelle Werbemaßnahme. Das dachte sich auch der Inhaber eines Restaurants in Bombay, der seinen Laden einfach mal »Hitler’s Cross« nannte. Hitler zieht immer, Hitler ist immer einen Aufreger wert, wird der Gastronom sich gedacht haben, selbst in Indien. Und so war es dann auch.

Der israelische Generalkonsul in Bombay protestierte gegen den Namen der Gaststätte, und die jüdische Gemeinde in Bombay wollte sich bereits vor Gericht für eine Namensänderung einsetzen. Erst gab sich der Restaurantbesitzer stur und gab bekannt, sich auf keine Kompromisse einlassen zu wollen. Ein Hitler-Poster, das am Eingang hing, nahm er immerhin bald wieder ab.

Doch als die Proteste lauter wurden, gab der Kneipier ganz nach und gab bekannt, sein Restaurant umbenennen zu wollen. (aha)

Kreuz und quer

Polar. Und schon wieder gibt es eine neue Zeitschrift: Polar. Sie wird halbjährlich und im Buchformat erscheinen und 12 Euro kosten. Nach eigenen Angaben wird sich das in Berlin herausgegebene Magazin, in dessen Beirat illustre Figuren wie Carl Hegemann, Feridun Zaimoglu, Isabell Graw und Tom Tykwer sitzen, um »Politik, Theorie, Alltag« kümmern. Im Vorwort wird man darüber unterrichtet, dass es darum gehen soll, interdisziplinär vorgehen zu wollen, Theorie, Kultur und Politik sollen miteinander verschränkt werden. Nun gut, derartiges versucht jede Tageszeitung eigentlich auch.

Noch lässt sich trotz des Themenschwerpunkts der ersten Ausgabe »Politisierung« keine richtige Linie erkennen. Es geht um alles mögliche, um Lateinamerika, den Irak, um Platten und Bücher, es gibt Konzertbesprechungen, ein Interview mit Dietmar Dath und vieles mehr. Letztlich ist Polar dann doch mehr eine klassische Zeitschrift, als sie es gerne wäre. Man blättert sie so durch, bleibt mal hier und mal dort hängen, ist mal extrem gelangweilt, und im nächsten Moment hat man sich dann doch wieder irgendwo festgelesen. (aha)

Die Anti-Emma

Eva Herman. Jetzt geht es so richtig los mit Eva Herman, immer noch »Tagesschau«-Sprecherin, bald aber vor allem Bestseller-Autorin. Ihr schon jetzt berüchtigtes Buch »Eva-Prinzip« wird Anfang September erscheinen und für Wirbel ohne Ende sorgen. Die Formel ist ganz schlicht: Bekannte Fersehmoderatorin verzapft jede Menge Stuss, und der Erfolg wird ihr sicher sein. Herman spricht sich in ihrem Werk gegen die Emanzipationsbestrebungen der Frauen aus und ist der Meinung, diese sollten endlich aufhören, berufliche Karrieren anzustreben, und sich wieder zurück an den Herd begeben. Da schlucken sogar gestandene CDU-Männer.

Es ist davon die Rede, dass Herman ein »Tabu-Thema« anspreche. In Wahrheit gibt sie nur so viel Blödsinn von sich, dass sich im Vergleich zu ihr selbst Dieter Bohlen wie ein Intellektueller vorkommen muss. Dennoch: Die Bestseller-Liste des Spiegel wartet bereits auf Eva Herman. (aha)