Der letzte linke Student hört keinen HipHop. Denn: HipHop ist menschenverachtend. Und: frauenverachtend ist er auch. Und: gegen Schwule. Und sogar: kapitalistisch. Denn: im HipHop sagen die HipHopper immer wieder, dass sie ganz dicke Autos haben wollen. Wo aber gibt es ganz dicke Autos? Hm? Genau: ganz dicke Autos gibt es nur im Kapitalismus. Im Kommunismus gibt es nur ganz kleine Autos. Weil: die genügen. Denn: ganz dicke Autos machen Abgase und Lärm und neidisch. Ganz kleine Autos dagegen: gebraucht man eben einfach nur.
Nun weiß der letzte linke Student natürlich, dass er der einzige Mensch auf der Welt ist, der keinen HipHop hört. Selbst: Schwule hören HipHop. Alle hören HipHop. Das weiß der letzte linke Student genau. Wenn aber alle etwas wollen, dann ist dieses Etwas wichtig. Ein bisschen ist es wie: Sowjetmacht. Denn es ist: der Schlüssel zum Kommunismus. Daher: ist Brot der Schlüssel zum Kommunismus. Ein Schlüssel zum Kommunismus ist auch: Wasser.
Wie aber kann man den Schlüssel HipHop benutzen? Wo er doch sexistisch ist. Und: homophob. Und außerdem: blöd. Der letzte linke Student kennt die Lösung. Was einem nicht passt: das muss man sich hinbiegen. Etwa: indem man es gut macht. Und mit gutem HipHop: den schlechten verdrängt. Schnell schreibt der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch: »Wir müssen uns den HipH. aneignen und selbst machen. Verbote von HipH. wären keine Lösung. Man denke an Punk. Aber mit unserem guten HipH., einem white HipH., könnte man den hässl. u. bösen black HipH. besiegen.« Das ist nicht nur wahr gesprochen. Das ist auch schlau gedacht. Und auch wir sollten schon mal das Yo!-Sagen üben, denn der Kampf ist nah.
